2015-10-14 14:50:00

Synode: Berichte der englischen Sprachzirkel


Von den Berichten, die die vier englischen Sprachzirkel der Synode an diesem Mittwoch veröffentlicht haben, ist der der Gruppe von Kardinal George Pell der kürzeste: nur eine Din-A-4-Seite. Der australische Kardinal und seine Arbeitsgruppe schlagen ein Eingehen auf eine „best-practice“-Liste vor; dazu müsse gehören, dass für immer mehr Ehen und Familien das Hören auf das Wort Gottes eine wichtige Rolle spielt. „Wir haben auch über Fragen der Methodik“ bei dieser Synode „gesprochen“, fährt der Bericht fort. Dabei wurde besonders beraten darüber, wie „fruchtbar“ es sei, wenn die Texte der Synode schließlich in eine „Apostolische Exhortation“ des Papstes mündeten. „Jedenfalls sehen wir die Grenzen eines Dokuments, über das am Ende dieser Synode abgestimmt wird. Obwohl man sich darin tatsächlich um eine attraktive Sprache bemühen sollte, ist die erste Sorge doch die Klarheit wohlbegründeter Erklärungen der kirchlichen Lehre zu Ehe und Familie.“

Die drei übrigen Berichte englischer Sprachgruppen lassen großes Unbehagen über das Synoden-Grundlagendokument durchschimmern. Der von Kardinal Vincent Nichols aus London geleitete Zirkel hat sich gar von der Vorlage selbstständig gemacht, „auch wenn das nicht auf einer Linie mit der Synoden-Methodologie zu liegen scheint“, wie der Bericht einräumt. Interessant, dass sich der Nichols-Bericht am Begriff „Unauflöslichkeit“ der Ehe abarbeitet: „Wir schlagen an seiner Seite eine weniger legalistische Sprache vor, die besser auf das Mysterium von Gottes Liebe hindeutet“. Das sieht auch die von Bischof Eamon Martin geführte Sprachgruppe so: „Unauflöslichkeit der Ehe muss als ein Geschenk Gottes dargestellt werden, nicht so sehr als eine Bürde.“ Der von Kardinal Christopher Collins moderierte Zirkel moniert, dass Ehe im Grundlagendokument nirgendwo definiert werde: „Das ist ein ernster Mangel, der im ganzen Text Zweideutigkeit hervorruft.“

(rv 14.10.2015 sk)








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