2015-10-13 10:56:00

USA: Erlaubte Beihilfe zum Suizid sorgt für mehr Suizide


Die gesetzliche Einführung des sogenannten ärztlich assistierten Suizids erhöht die Suizidrate, statt sie zu senken: Zu diesem Ergebnis kommen Forscher in der Fachzeitschrift „Southern Medical Journal" anhand Daten aus den USA: „Die von den Befürwortern des assistieren Suizids verbreitete Hypothese, dass sich durch die Legalisierung insgesamt weniger Menschen das Leben nähmen, hält den empirischen Fakten offenbar nicht Stand", erklärte Susanne Kummer, Geschäftsführerin des Bioethikinstituts IMABE, dazu am Dienstag im „Kathpress"-Interview. Das Ergebnis mache „nachdenklich" und zeige die Notwendigkeit einer verantwortungsbewussteren Verwendung des Begriffs „Sterbehilfe", so die Expertin des in Wien ansässigen Fachinstituts der Bischofskonferenz.

Für ihre Studie hatten die britischen Forscher David Paton von der University of Nottingham und David Albert Jones vom Oxforder Anscombe Bioethics Centre die Anzahl der nicht-assistierten Suizide mit der Gesamtzahl aller Suizide in den vier US-Bundesstaaten verglichen, welche die ärztliche Begleitung beim Suizid den letzten beiden Jahrzehnten erlaubt hatten - und zwar jeweils vor und nach der Gesetzesänderung. Es zeigte sich, dass die Legalisierung zu einem Anstieg der Suizide um 6,3 Prozent geführt hatten, wobei in der Gruppe der über 65-Jährigen die Gesamtsuizidrate sogar um 14,5 Prozent stieg. Die Gesamt-Selbstmordrate war auch im Vergleich zu anderen US-Bundesstaaten gestiegen. Die beiden Wissenschaftler sehen die Ergebnisse als Beweis dafür, dass die medizinische Beihilfe beim Suizid keine Senkung der „normale" Selbstmordrate bewirkt. Vielmehr würden suizidal veranlagte Menschen bei Freigabe des assistierten Suizids eher damit ernst machen und sich das Leben nehmen.

(kap 13.10.2015 gs)








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