2015-10-13 13:30:00

Synode: „Mehr Anstrengungen der Kirche für Wiederverheiratete“


Der afrikanische Erzbischof Gabriel Charles Palmer-Buckle hält Anstrengungen der Kirche für nötig, um geschiedenen und zivil wiederverheirateten Gläubigen zu helfen. Das Problem stelle sich auch in Afrika, bestätigte der Erzbischof von Accra in Ghana im Gespräch mit Radio Vatikan. „Sagen wir die Wahrheit: über die Lehre haben wir uns bereits abgestimmt. Aber wir müssen auch zugeben, dass wir heute mehr Begleitung dieser Menschen brauchen“, so Palmer-Buckle. Das Stichwort sei tatsächlich, das der Begleitung. Der Erzbischof sprach sich für eine differenzierte Sicht auf diese pastorale  Herausforderung aus.

„So wie Jesus 99 Schafe zurücklässt, um das eine zu suchen, das sich verirrt hat, glaube ich, ja: die Kirche muss eine Anstrengung machen, um diese Menschen aufzunehmen. Welche Anstrengung? Die Lehre für sie zu ändern, ist, denke ich, nicht möglich. Das würde heißen, alles zu verwässern. Wenn wir die Lehre der Kirche anpassen, das Evangelium Gottes, an die Menschen – nun, wir sind Menschen. Gott ist unendlich. Also sehen wir von Gott her und mit Gott, wie wir diesen Menschen in diesen Schwierigkeiten helfen können, wie wir ihnen verhelfen können zur vollen Teilnahme am kirchlichen Leben. Und ich glaube, am Ende müssen die verschiedenen Bischöfe und Bischofskonferenzen Anstrengungen unternehmen – ekklesiologische, theologische und pastorale Anstrengungen, um die verschiedenen Fälle zu sehen, die es gibt, und zu sehen, wie sie diesen Gläubigen helfen können.“  

Über das gerade in den westlichen Teilkirchen heiß diskutierte Problem der wiederverheirateten Geschiedenen hinausgehend, warb Erzbischof Palmer-Buckle für ein Kirchenverständnis, wie es  sich in Afrika seit der dem Kontinent gewidmeten Bischofssynode 1994 herausgebildet hat: die Familie als Kirche.

„Wir sind hier, dieses Verständnis von Kirche der ganzen Mutter Kirche anzubieten: Gott ist Familie. Vater, Sohn und Heiliger Geist. Jesus ist Mensch geworden in einer Familie, mit Mutter und Vater. Wie kann man das machen, dass jemand sich in der Kirche wie in einer Familie, wie zu Hause fühlt, gut aufgenommen von Vater, Sohn und Heiligem Geist? Eine Familie, die uns vielleicht wirklich hilft, gerade in Afrika, über bestimmte Grenzen hinauszugehen, die uns zerstören: Stammesdenken, Clandenken, Leute, die nicht in Brüderlichkeit zu leben verstehen. In Afrika gibt es so viele Krisen. Wir Bischöfe von Afrika denken an das Ideal der Familienkirche, der Kirche als Familie.“

(rv 13.10.2015 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.