2015-10-10 12:45:00

Türkei: 30 Tote, 126 Verletzte bei Anschlag


Bei zwei Explosionen vor dem Hauptbahnhof im Stadtzentrum der türkischen Hauptstadt Ankara sind am Samstagmorgen 30 Menschen ums Leben gekommen, weitere 126 Personen sind verletzt. Wie die Presseagentur Reuters berichtet, handelt es sich laut der türkischen Regierung um einen terroristischen Anschlag. Zurzeit wird untersucht, ob es sich um einen Selbstmordanschlag handelt. Der Anschlag ereignete sich kurz vor einem geplanten Friedensmarsch, zu dem sich hunderte Menschen versammelten, um gegen den Konflikt zwischen den türkischen Sicherheitskräften und den kurdischen Kämpfern im Südosten der Türkei zu protestieren. Unter den Toten sind Aktivisten der oppositionellen pro-kurdischen „Demokratischen Partei der Völker“. Die Toten verteilen sich in einem Umfeld von 20 Metern um den Ort der Explosion.

In einer Dringlichkeitssitzung berät der türkische Premierminister Ahmet Davutoglu mit seinem Stellvertreter Yalcin Akdogan sowie weiteren Regierungsvertretern und Sicherheitsbeamten über die Lage. Der Premierminister verurteilte das Attentat und sagte, die Verantwortlichen wären eine Spaltung.

In der Türkei besteht ein erhöhter Alarmzustand seit im Juli ein „synchronisierter Krieg gegen den Terror“ unter anderem gegen Kämpfer des Islamischen Staates in Syrien und im Nordirak gestartet wurde. Der Staat kämpft seit Juli auch gegen die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) an, die immer wieder mit türkischen Sicherheitskräfte in Konflikt gerät. Die Partei wird von der Türkei, der EU und den USA als terroristische Gruppe eingestuft und hat 1984 separatistische Aufstände ausgelöst, bei denen mindestens 40.000 Menschen ums Leben gekommen sind.

Ende Oktober finden in der Türkei Parlamentswahlen statt.

(reuters 10.10.2015 vs)








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