2015-10-07 16:00:00

Ägypten: Niqab-Verbot löst Diskussion aus


Der Rektor der „Cairo University“, Gaber Nassar, hat den Professorinnen seiner Universität verboten, den Ganzkörperschleier Niqab zu tragen. Der Fall habe eine starke Diskussion in den sozialen Netzwerken des Landes ausgelöst, berichtet die Schweizer Nachrichtenagentur cath.ch. Laut dem Rektorat gehe es darum, die Lehrqualität der prestigereichsten Universität des Landes zu fördern. Damit möchte die Direktion die Kommunikation zwischen Lehrenden und Studenten verbessern. Die Maßnahme werde vom ägyptischen Großmufti, Shawki Allam, gestützt.

Der Niqab ist in rund 15 Universitäten des Landes erlaubt. Die jeweiligen Rektoren möchten die Diskussion um das Verbot in Kairo beobachten, so cath.ch. Die den Niqab befürwortenden Salafisten haben den Rektor auf Twitter als Feind des Islam bezeichnet. Auch Vertreter der „Muslim Bruderschaft“ haben ihn kritisiert und als „Werkzeug der Christen, Atheisten und der Freimaurer“ bezeichnet. Von Seiten der Menschenrechtsvertreter wurde kritisiert, die Maßnahme sei eine Verletzung der individuellen Freiheit.

Auf der anderen Seite stehen die Befürworter der Maßnahme, von denen einige, weiter gehen und den Niqab-Verbot in der Öffentlichkeit fordern. Man gehe davon aus, dass diese „Niqab-Diskussion“ auch eine wahlpolitische Dimension haben könnte: Zwischen dem 17. Oktober und dem 2. Dezember finden in Ägypten nach drei Wahlen wieder Parlamentswahlen statt. Es stehen sich die salafistische Al-Nour-Partei und zahlreiche geteilte laizistische Gruppierungen gegenüber.

(cath.ch 07.10.2015 vs)








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