Der koptische Patriarch Tawadros II. hat christlichen Kandidaten der salafistischen
„Al-Nour“-Partei in Ägypten Unglaubwürdigkeit vorgeworfen. Wer sich bei den bevorstehenden
Parlamentswahlen als Christ von den islamistischen Salafisten aufstellen lasse, lebe
„nach widersprüchlichen Prinzipien“. So zitierte der vatikanische Pressedienst Fides
am Montag aus einem Fernsehinterview des koptisch-orthodoxen Patriarchen.
Eine obligatorische Quote zwingt die salafistische Partei, auch Christen als Kandidaten
zu führen. Etliche Kopten haben sich von ihr anwerben lassen, obwohl sich Salafisten
immer wieder mit Hetze gegen Ägyptens Christen hervortun und etwa Oster- und Weihnachtsgrüße
von Muslimen unter Strafe stellen wollten. Kritiker werfen den christlichen Kandidaten
vor, sie hätten sich von den Islamisten kaufen lassen.
(kna 05.10.2015 sk)
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