2015-10-04 14:34:00

„Eigenartiges Gefühl, selben Fragen wieder zu thematisieren“


Das Rad muss nicht neu erfunden werden. Auch bei der nun eröffneten Synode zu Ehe und Familie geht es um wiederkehrende Themen, aber auch um Wiederholungen von bereits bekannten Grundsätzen. Wir sprachen darüber mit der katholischen Theologin Eva-Maria Faber. Sie ist Hochschuldozentin für Dogmatik und Fundamentaltheologie in Chur.

„Von Seiten der Theologie ist es manchmal ein etwas eigenartiges Gefühl, dass eigentlich dieselben Fragen, die vor vielen Jahren schon thematisiert worden sind, jetzt wieder auf der Tagesordnung stehen. Die Theologie hat zu diesen Themen bereits viel geschrieben, gesagt und geäußert“, so die Theologin. Sie sei besorgt, dass es eine Debatte werden könnte, die nicht als Beratung sondern als Schlagabtausch geführt werden könnte oder zumindest so wahrgenommen wird. Bei dem Ehesakrament gehe es „um Fragen aus der Mitte der Theologie“. Sie glaube auch nicht, dass es eine allgemeingültige theologische Sprache zum Thema „Familie“ geben könne: „Ehe und Familie sind schon immer kulturell geprägt gewesen, auch unsere heutige kirchliche Ehe-Theologie ist kulturell geprägt.“ Da kämen dann die Probleme, so Faber, „weil wir in einer heutigen Kultur hinein dieselben Positionen vertreten müssen, doch weltweit ist es aber so, dass die kulturellen Unterschiede groß sind.“ Andererseits gibt es durchaus bestimmte Fragestellungen, die „doch nicht so unterschiedlich sind“. Beispiel: eine neue Aufmerksamkeit auf die individuellen Personen gelte mittlerweile überall. Anderes Beispiel ist das Thema „Diskriminierung“: Dies bleibe überall als ein Problem, die die Kirche anprangern muss.

Das Gespräch führte Pater Bernd Hagenkord.

(rv 04.10.2015 mg)








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