Kardinal Lehmann: Flüchtlingshilfe hat Grenzen

Kardinal Karl Lehmann hat sich besorgt gezeigt über einen möglichen Rückgang der Flüchtlingshilfe. "Meine Sorge ist, wie weit halten wir das durch?", sagte der Diözesanbischof von Mainz am Donnerstag in Berlin. Zugleich betonte er: „Verstehbare Ängste dürfen nicht als politisches Feindmittel benutzt werden." Im Vordergrund müsse die Not stehen und die zu leistende Hilfe. „Vielleicht ist das uns zur Bewährung geschickt worden, den Menschen zu helfen", so Lehmann.

Der Kardinal pflichtete Bundespräsident Joachim Gauck bei, dass man neben aller Hilfsbereitschaft auch die "Endlichkeit der Ressourcen" sachlich benennen müsse. Gauck hatte am Sonntag erklärt: "Wir wollen helfen. Unser Herz ist weit. Doch unsere Möglichkeiten sind endlich." Er plädierte dafür, stärker auch die Fluchtursachen in den Herkunftsländern anzugehen.

Bei den politisch Verantwortlichen in Deutschland sieht der Mainzer Bischof trotz allem, "wenn man mal von einigen Ausnahmen absieht, eine hohe Bereitschaft zur gemeinsamen Bewältigung der Herausforderungen."

(kna 2.10.2015 cz)