2015-08-31 14:05:00

Weltgebetstag für die Schöpfung erstmals auch für Katholiken


Eine große ökumenische Geste für die Schöpfung: Zum ersten Mal begehen an diesem Dienstag, den 1. September, katholische und orthodoxe Gläubige auf der ganzen Welt gemeinsam den Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung. Um den herausragenden Charakter dieses Gebets zu unterstreichen, leiten Papst Franziskus und der orthodoxe Ökumenische Patriarch Bartholomaios am Dienstag zur gleichen Zeit – um 17 Uhr - entsprechende Feiern. Franziskus steht im Petersdom einem Wortgottesdienst vor, während Bartholomaios in der Istanbuler Georgskathedrale gemeinsam mit jenen 140 Bischöfen betet, die derzeit das erste panorthodoxe Konzil dort vorbereiten.

Patriarch zitiert den Papst

Am Sonntag veröffentlichte der Patriarch zum Weltgebetstag eine Botschaft, in der er sich den Betrachtungen des Papstes zu Fragen der Umwelt und Humanökologie anschließt. Teils direkt aus der Öko-Enzyklika „Laudato Si´“ zitierend, schreibt Bartholomaios, der Mensch sei heute der „Zerstörer der Schöpfung“. Gier, Konsumverhalten, die Kultur des Wegwerfens und die wahllose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen hätten die Erde „in eine riesige Mülldeponie verwandelt“, heißt es in wörtlicher Übernahme von Papst Franziskus.

Im Kern handle es sich aber nicht bloß um materiellen, sondern besonders um „spirituellen Müll“, diagnostiziert das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie in Übereinstimmung mit dem Papst. Im Umgang mit der ökologischen Krise habe der Mensch als „Mit-Schöpfer und mit einem freien Willen begabtes Wesen“ daher große Verantwortung. Die Botschaft des Patriarchen endet mit dem Appell, aufzuwachen und sich von „Leidenschaften und persönlichen Interessen“ zu reinigen, um „in Harmonie mit seinen Nachbarn und mit der Schöpfung, die so wunderbar von Gott erdacht wurde", zu leben.

Text aus dem Vatikan

Auf vatikanischer Seite veröffentlichte der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden am Montag zur Vorbereitung auf den gemeinsamen Weltgebetstag Meditationstexte auf Englisch. Sie dienen der Durchführung einer Stunde der Eucharistischen Anbetung.

Mit der Entscheidung, der katholischen Kirche einen Gebetstag für die Schöpfung zu verordnen, hatte sich Papst Franziskus einer Praxis der orthodoxen Kirchen angeschlossen. Diese kennen den jeweils am 1. September begangenen „Tag der Schöpfung“ bereits seit 1989; der 1. September ist der Beginn des orthodoxen Kirchenjahres. Papst Franziskus hatte zwei Monate nach der Veröffentlichung seiner Umwelt-Enzyklika „Laudato Si´“ den Tag der Schöpfung jeweils am 1. September eingeführt. Die Anregung kam bei der Vorstellung der Enzyklika im Vatikanischen Pressesaal auf.

(rv 31.08.2015 gs)








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