2015-08-26 14:10:00

Israel: Kirche fordert Aufnahme von Flüchtlingen


Nach der Freilassung von 500 eritreischen und sudanischen Flüchtlingen aus dem Internierungslager Holot in der Negev-Wüste ruft der israelische Kirchenvertreter David Neuhaus zur Aufnahme der Asylsuchenden auf. Einigen von ihnen die Türe zu öffnen, wäre angesichts der Appelle von Papst Franziskus ein bedeutsames Zeugnis der Kirche von Jerusalem, sagte der Patriarchalvikar für die hebräischsprachigen Katholiken Jerusalems am Mittwoch.

Die Asylsuchenden seien gegen ihren Willen und entgegen ihrer fundamentalen Rechte in Holot festgehalten worden. Jetzt gelte es, sie wieder in die Gesellschaft einzugliedern und sie bei der Arbeits- und Wohnungssuche zu unterstützen, so der Jesuit Neuhaus. Die Gruppe „Gemeinschaft für Afrikaner in Jerusalem“ habe sich bereit erklärt, Arbeitsplätze für die Flüchtlinge zu suchen; sie sei aber auf die Unterstützung weiterer Personen und Organisationen angewiesen. Benötigt würden vor allem Übergangsunterkünfte.

Israelischen Medienberichten zufolge will Israel bis zum Mittwochabend insgesamt 1.178 Flüchtlinge aus Holot entlassen. Neue Unterkünfte wurden ihnen bislang nicht zugewiesen. Das Innenministerium hatte zuvor ein Wohn- und Arbeitsverbot für ehemalige Holot-Insassen in der Region Tel Aviv und Eilat verfügt. Der Freilassung vorausgegangen war ein Entscheid des Obersten Gerichts. Es hatte am 11. August eine über ein Jahr hinausgehende Internierung von Asylsuchenden für unzulässig erklärt.

(kna 26.08.2015 mg)








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