2015-08-23 11:23:00

Papst: „Wer ist Jesus für euch?“



Papst Franziskus hat in seinem Angelus-Gebet am Sonntag an das Wunder der Brotvermehrung aus dem Johannesevangelium erinnert. Jesus habe seinen Jüngern gesagt, dass er das Brot des Himmels sei, dass er sein Fleisch und sein Blut hingeben werde. Damit habe er angedeutet, dass er sein Leben für sie hingeben werde. Diese Worte enttäuschten seine Zuhörer. Denn sie fanden sie eines Messias nicht würdig, nicht siegreich. „Die Menschen sahen in Jesus einen Messias, der so reden und handeln muss, dass seine Mission Erfolg hat.“

Der wahre Grund, warum die Menschen die Worte Jesu nicht verstanden, war ihr fehlende Glaube, so Franziskus. „Unter euch gibt es einige, die nicht glauben“ (Joh 6,64), habe Jesus gesagt. In der Tat hätten sich von diesem Zeitpunkt an viele seiner Jünger von ihm abgekehrt, erklärt Franziskus. „Vor dieser Abtrünnigkeit lässt Jesus nicht nach oder mildert seine Worte, im Gegenteil, er zwingt die Menschen dazu, eine klare Entscheidung zu treffen: Bei ihm bleiben oder sich von ihm trennen. Zu den zwölf Jüngern sagte er: „Wollt ihr auch gehen?“ (Joh 6,67).“

Petrus habe an dieser Stelle im Namen der Anderen seinen Glauben bezeugt. Er fragte Jesus, zu wem sie gehen sollten, nicht aber wohin. Denn für Petrus war klar, die Worte Jesu führten ins ewige Leben (Joh 6,68). Der Glaube an Gott sei Glaube an eine Person, mit der man sich verbinde, um den gleichen Weg zu gehen. Diese Person sei Jesus, betont Franziskus. „Wir brauchen Jesus, wir müssen bei ihm sein, uns von ihm und seinen Worten des ewigen Lebens nähren. An Jesus glauben bedeutet, ihn zum Zentrum und Sinn unseres Lebens zu machen. Christus ist nicht einfach eine Nebensache, er ist das lebendige Brot, die unentbehrliche Nahrung. Sich an ihn zu binden in einer echten Beziehung des Glaubens und der Liebe, bedeutet nicht, angekettet zu sein, sondern es ganz und gar frei zu sein, auf dem Weg, offen für die Herausforderungen unserer Zeit.“

Franziskus forderte die Gläubigen auf, sich immer wieder zu fragen, wer Jesus für jeden Einzelnen sei. „Ist er nur ein Name, eine Idee oder nur eine historische Person? Oder ist er die Person, die mich liebt, die ihr Leben für mich hingegeben hat und mit mir geht?"

Im Anschluss an das Angelus-Gebet äußerte Papst Franziskus erneut seine Sorge über die Lage in der Ost-Ukraine. „Ich wiederhole meinen Appell, dass die Friedensvereinbarungen eingehalten werden müssen“, sagte Franziskus. Des weiteren müssten Organisationen und Freiwillige angesichts der humanitären Notlage im Land helfen. „Möge der Herr Frieden über das geliebte Land Ukraine bringen“, so der Papst. Die Ukraine feiert am Montag, 24. August, ihren Unabhängigkeitstag. 

(rv 23.08.2015 cz)

 








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