2015-08-19 11:20:00

„Arbeit ist heilig, Arbeit gibt einer Familie Würde"


Die Arbeit ist heilig und die Basis des Gemeinwohls: Das war der Kern der Ansprache von Papst Franziskus an diesem Mittwoch in einer mehr als überfüllten Audienzhalle Paolo VI. Die Arbeit sei ein wichtiger Aspekt der Erhaltung der Familie und der Menschenwürde. Der Papst wolle sich während seiner Katechesereihe über die Familie vor allem diesem Themengebiet – der Arbeit – widmen. Jede Form von Arbeit, angefangen von der Hausarbeit, sorge auch für das Gemeinwohl: „Über eine ernsthafte und ehrliche Person gibt es Nichts Schöneres zu sagen, als ‚er ist ein Arbeiter“, einer der arbeitet, ist einer der nicht auf die Kosten der anderen lebt. Heute sind viele Argentinier versammelt, und wir Argentinier sagen dazu: ‚No vive de arriba‘ [er lebt nicht von Geschenken].“

Den Stil eines arbeitsamen Lebens lerne man in erster Linie in der Familie, von Vater und Mutter, betonte der Papst. Der Apostel Paulus mahne ebenso dazu, von der eigenen Arbeit und nicht auf Kosten anderer zu leben. „Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen“ (2. Thess 3,10). Das sei auch ein gutes Rezept zum Abnehmen, scherzte der Papst.

Im christlichen Verständnis bilden Arbeit und geistliches Leben keinen Gegensatz. Gebet und Arbeit stünden in Einklang. Fehlt ein Bereich, so trägt auch der andere Schaden davon. Die Arbeit zeichnet den Menschen aus und bringt seine Würde als Abbild Gottes zum Ausdruck und sei heilig. Daher sei es in der menschlichen Verantwortung, dieses Heiligtum zu schützen: „Ich bin sehr betrübt, wenn ich sehe dass es keine Arbeit gibt, dass die Menschen keine Arbeit finden. Wenn sie kein Brot nach Hause bringen können. Und es erfreut mich hingegen, wenn die Regierungen sich bemühen, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Arbeit ist heilig, die Arbeit gibt einer Familie Würde. Und wir müssen dafür beten, dass es nicht an Arbeit in unserer Familie fehlt.“ So sei die Arbeit heilig und auch Teil des Plans des Schöpfers. Die Schönheit der Erde und die Würde der Arbeit seien miteinander verbunden.

In unserer heutigen Gesellschaft und Wirtschaft werde die Familie oft als Last der Produktivität angesehen. Es herrsche ein feindliches Klima gegenüber Kindern und alten Menschen. Die Familie sei jedoch der große Prüfstein für die Gesellschaft. Wenn das Fortkommen der Familie behindert werde, arbeite die Gesellschaft gegen sich selbst. Die Gesellschaft müsse die Herausforderung annehmen und für die Herstellung der Grundbedingungen zum Wohl der Welt kämpfen, diese wären: „Die Identität und die Bindung von Mann und Frau, die neue Generation der Kinder, die Arbeit, die die Erde bewohnbar und häuslich macht; der Verlust dieser Grundbedingungen ist eine ernste Angelegenheit, es gibt bereits zu viele Risse in unserer Gemeinschaft. Es ist keine leichte Aufgabe und scheint für Familien eine ‚David gegen Goliath‘-Herausforderung zu sein, doch wir wissen wie diese endete.“

 

(rv 19.08.2015 no)








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