2015-08-13 12:08:00

Starkes Interesse bei der UN an der Enzyklika des Papstes


Die Bewahrung der Schöpfung, nachhaltiges Wirtschaften und der Kampf gegen die Armut – das sind zentrale Themen des Pontifikats von Papst Franziskus. Seine Umweltenzyklika Laudato Si‘ hat viel Aufmerksamkeit gefunden, nicht nur in Kirchenkreisen, sondern auch in der internationalen Politik. Das bestätigt Erzbischof Bernadito Auza, der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO gegenüber Radio Vatikan: „Die Enzyklika von Papst Franziskus ist bei den Vereinten Nationen sehr stark wahrgenommen worden. Wir haben sehr viele Ausgaben der Enzyklika verteilt. Das Interesse in der Medienwelt war enorm. Mein Eindruck ist: Viele Leute haben die Enzyklika gelesen, und viele könnten ganze Passagen mitunterschreiben.“

Kenias UN-Botschafter bei der UNO, berichtet Auza weiter, habe beispielsweise gesagt: Wir sind nicht alle Christen, aber es ist gut für uns, dem Papst zuzuhören. Der Papst will dem Thema „Bewahrung der Schöpfung“ auch durch den neuen Gebetstag Nachdruck verleihen. Er wird weltweit jedes Jahr am 1. September stattfinden. An diesem Tag sind alle  Christen dazu aufgerufen, für die Bewahrung der Schöpfung zu beten. „Konkretes Handeln ist wichtiger als nur Ideen“, unterstreicht gegenüber Radio Vatikan Kardinal Peter Turkson vom Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden. „Dies drückt sich in dem Wunsch des Heiligen Vaters aus, diesen Gebetstag für die Schöpfung zu begehen. Der Tag geht über bloße Überlegungen hinaus und schafft Realität“, so Kardinal Turkson, der nun die Bischofskonferenzen der Welt und internationalen Organisationen auffordern wird, den Gebetstag zu unterstützen.

Der Vertreter des Vatikan bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Auza, fügt hinzu, dass die Vorstellungen des Papstes von einer menschenwürdigen Ökonomie die Menschen, egal ob Diplomaten oder einfache Leute von der Straße, besonders beeindruckt habe: „Der Appell des Papstes für eine Wirtschaft, die die Interessen der Armen und Umwelt respektiert, trifft den Punkt. Der Papst hat von integraler Wirtschaft gesprochen, von einer Wirtschaft, die nicht nur an kurzfristige Erlöse und dabei nicht an die Folgen für die armen Menschen und die Umwelt denkt.“

Jetzt komme es darauf an, die Politik vom Anliegen des Papstes zu überzeugen, damit die Weltklimakonferenz, die ab Ende November in Paris stattfinden wird, ein Erfolg wird. Bernadito Auza: „Ich bin mir sicher, dass die Enzyklika schon jetzt die Überlegungen der Delegationen für die Weltklimakonferenz beeinflusst hat. Bei manchen Delegationen zweifele ich da noch. Die sagen: Ja, wir mögen die Art, wie der Papst denkt und spricht. Aber wir haben da halt unsere konkreten Umsetzungsprobleme. Wir folgen anderen Überlegungen.“ Während seiner Reise in die USA und nach Kuba Ende September wird der Papst auch vor der Vereinten Nationen sprechen, während dort die Generalversammlung zu den nachhaltigen Entwicklungszielen tagt. Es wird ein weiterer Schritt des Papstes zur Verwirklichung eines seiner zentralen Themen sein.

 

(rv 13.08.2015 mch)








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