2015-08-04 13:44:00

Auch eine kleine deutsche Ministranten-Delegation dabei


Großes Ministrantentreffen mit Papst Franziskus an diesem Dienstag im Vatikan: Unter den fast 10.000 Ministranten aus 18 Länder gibt es eine Gruppe von Messdienern aus Deutschland. Da im vergangenen Jahr 50.000 Ministranten aus der Bundesrepublik beim Papst waren, sind diesmal nicht so viele nach Rom gereist. Radio Vatikan konnte dennoch einige deutsche Minis ausfindig machen. Zu erkennen sind sie meist an den schwarzen Halstüchern, auf denen das Motto der diesjährigen Ministrantenwallfahrt in Rom steht: „Hier bin ich, sende mich.“ So manches Mal wird das Tuch auch als Kopfbedeckung umfunktioniert.

Rund 30 Minis aus Attenweiler-Ruppertshofen in Baden-Württemberg sind gekommen. Jannick erläutert uns, weshalb er mitgereist ist.

„Ich bin nach Rom gekommen, weil ich hier noch nie war und ich wollte einfach mal erleben, was es hier alles so gibt....Einfach die ganze Atmosphäre von Rom und das Gemeinsame, so viele Ministranten auf einem Platz, und alles junge Menschen, die sich für das Gleiche begeistern...Rom ist ja kulturell auch richtig geil. Das gesamte Paket finde ich richtig klasse.“

Annika Schirmer ist Oberministrantin. Sie freut sich besonders auf das Treffen mit Jugendlichen aus aller Herren Länder und den gegenseitigen Austausch:

„Dass sich dann halt alle treffen und man sich austauschen kann über den Ministranten-Alltag und was ich als Oberministrantin mit meinen Minis vielleicht besser machen könnte. Aber es geht auch, darum wie man dann Ministranten-Stunden gestaltet und einfach Ideen sammeln.“

Ein Mädchen als Oberministrantin – das war früher noch schwer vorstellbar. Seit 1994 sind Mädchen offiziell zum Ministrantendienst zugelassen. Papst Johannes Paul II. gab damals das grüne Licht dazu. In der Gruppe von Pfarrer Alin Kausch gibt es gleich zwei Oberministrantinnen. Annika Schirmer findet das nicht ungewöhnlich:

„Bei uns ist das normal, denn wir haben ein bisschen mehr Ministrantinnen als Ministranten. Es hat sich halt so angeboten. Meine Oma war Messnerin und zwar ganz lange in unserer Kirche. Und mein Onkel ist Kirchengemeinderat. Das liegt halt in der Familie bei uns. Ich bin auch in der Schule und anderen Vereinen aktiv und übernehme Verantwortung. Das liegt mir anscheinend.”

Ob Junge oder Mädchen – auf eines freuen sich die Minis ganz besonders: Die Begegnung mit Papst Franziskus am Dienstagabend. Viele, wie Thomas, sehen ihn zum ersten Mal:

„Er ist ein eher revolutionärer Typ und das gefällt mir eigentlich ganz gut. Zum Beispiel mit der Fußwaschung im Gefängnis hat er mal was gemacht. Das habe ich sonst noch nie so mitgekriegt. Das fand ich einen tollen Schritt von ihm. Weil das hat ja sonst noch keiner gemacht so etwas.“

Damit meint Thomas die Fußwaschung am Gründonnerstag, den der Papst jeweils in Gefängnissen durchgeführt hat. Pfarrer Alin Kausch weiß aus Erfahrung, dass die Begegnung mit dem Papst bei den Jugendlichen Spuren hinterlässt:

„Ich bin mal sehr gespannt, was seine Botschaft an die Jugend ist. Das ist auch sehr wichtig, dass sie spüren, dieser alte Mann steht hinter der Jugend. So wie bei Johannes Paul II. Und bei Benedikt 2010. Die Begeisterung war sehr groß, das habe ich noch gut in Erinnerung. Ich denke schon, dass sie von dieser Begegnung immer wieder zehren können.“

Einige Minis sind so große Fans der Wallfahrt, dass sie gar nicht aufhören wollen zu ministrieren. So wie die beiden Oberminis Jakob und Annika.

„Annika und ich haben vor einem Jahr schon mit dem Gedanken gespielt aufzuhören. Aber dann dachten wir, dass das Ereignis hier ein schöner runder Abschluss wäre, weil es uns auch schon beim letzten Mal so gefallen hat.”

(rv 04.08.2015 cz)








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