2015-08-02 10:13:00

Kardinal Duka untersagt „Prague Pride“-Veranstaltungen


Der tschechische Kardinal Dominik Duka hat die Durchführung von zwei Veranstaltungen zum Thema Homosexualität im Rahmen des Begleitprogramms zur Prager Regenbogenparade auf katholischem Boden untersagt. In der Akademikerpfarrei St. Salvator sollte am 12. August die US-amerikanische Loretto-Schwester und Trägerin des „Mutter-Teresa-Preises“ Jeannine Gramick über „Schikanen inner- und außerhalb der Kirche“ referieren und tags darauf der polnische Film „Im Namen“ über die Lebensgeschichte eines homosexuellen katholischen Priesters gezeigt werden. Beide Veranstaltungen waren vom christlichen Homosexuellenverein „Logos“ geplant worden. Kardinal Duka begründete laut tschechischen Medienberichten das Verbot damit, dass die katholische Kirche einige Standpunkte der Teilnehmer und Organisatoren der „Prague Pride“ nicht teilen könne. Zwar verfüge eine nicht zu übersehende Anzahl von Männern und Frauen über angeborene homosexuelle Neigungen, weshalb sie mit „Achtung, Mit- und Zartgefühl“ anzunehmen seien, betonte der Prager Erzbischof. Doch zugleich sei eine „homosexuelle Handlung innerlich ungeordnet“ und könne „nicht gutgeheißen werden“. Er halte es für unglücklich, diese Problematik auf kirchlichem Boden im Zusammenhang mit dem Festival zu thematisieren, zumal die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer nicht gläubig sei und es nicht in deren Interessen liege, ihre Beziehung zur Kirche zu regeln.

Die Veranstalter der „Prague Pride“ wollen mit ihrem mehrtägigen Festival auf die Rechte sexueller Minderheiten aufmerksam machen. Der Pfarrer der Akademikerpfarrei, Tomas Halik, erklärte, er teile bezüglich der „Prague Pride“ die Auffassungen Kardinal Dukas. „Derartige Aktionen“ hätten einen „Sinn in Russland, wo die Homosexuellen Gegenstand der Verfolgung sind, aber schwerlich bei uns, wo niemand jemanden verfolgt“. Den in St. Salvator geplanten innerkirchlichen Dialog zu diesen Themen im Zusammenhang mit Homosexualität werde man zu einem anderen Zeitpunkt führen. Halik verwies außerdem auf die verständnisvollen Worte von Papst Franziskus und auf die Lehre der katholischen Kirche, wonach Schwulen und Lesben mit vollem Respekt und Verständnis zu begegnen sei, die aber beide auch festhielten, dass eine sakramentale Ehe nur von Mann und Frau geschlossen werden könne. Dem stimme er voll zu, so der bekannte Priester und Religionsphilosoph.

(kap 02.08.2015 mg)








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