2015-07-27 10:19:00

Ö: Vereinfachte Seelsorgs-Strukturen beim Bundesheer


Vereinfachte Strukturen und Sorge um gute seelsorgliche Betreuung: So bezeichnet der neue österreichische Militärbischof Werner Freistetter wenige Wochen nach seinem Amtsantritt die Schwerpunkte seines Amtes. Statt bisher vier wird es künftig nur mehr zwei Militärdekanate geben, sagte er am Sonntag der Agentur Kathpress. Alles andere sei zu viel Organisation. Änderungen gibt es auch bei der Seelsorge an der Wiener Landesverteidigungsakademie und der Wiener Neustädter Militärakademie, die künftig unter der Leitung eines Militärpfarrers zusammengeführt wird. 

Er greife mit diesen Maßnahmen Anregungen der Diözesansynode 2013 auf, bei der heutige Herausforderungen für Militär und Seelsorge diskutiert wurden. Gleichzeitig reagiere die Militärseelsorge damit auf die aktuellen Reform- und Strukturvorgaben des Österreichischen Bundesheers. Ziel sei, auch in Zukunft die optimale seelsorgliche Betreuung aller Angehörigen des Bundesheeres sicherzustellen.

Seelsorger erleben Unsicherheit im Heer

Die anhaltende Struktur-Debatte im Bundesheer sieht Freistetter gelassen: „Ich habe keine Zeit erlebt, wo es nicht Reformen und Strukturanpassungen gegeben hat." Hintergrund sei die noch immer laufende Umstellung von einer traditionellen Armee zur Landesverteidigung hin zu internationalen Einsätzen und Sicherungseinsätzen im Inneren.

Er könne sich nicht vorstellen, dass es das Ziel irgendeiner Bundesregierung sein kann, das Heer kaputt zu sparen, sagte der Bischof weiter. Er wisse, so Freistetter, dass die Verantwortlichen an Lösungen arbeiteten. „Es kann nur darum gehen, in einer Situation finanzieller Anspannung ein Bundesheer zu organisieren, dass seine Aufgaben bestmöglich erfüllt."

20 Militärpfarren im In- und Ausland

Militärbischof Freistetter steht seit 11. Juni an der Spitze der katholischen Militärdiözese, die für rund 90.000 Katholiken im Umfeld des Bundesheer zuständig ist. Aktuell gehören der Militärdiözese 21 Priester und 3 Ständige Diakone an, die in 20 Militärpfarren im In- und Ausland im Einsatz sind. 

2013 fand in Salzburg die erste Militärsynode statt, bei der die aktuellen Herausforderungen in der Seelsorge diskutiert wurde. Die Ergebnisse dieses Reformprozesses wurden schließlich in ein neues Pastoralkonzept gegossen, das im April 2014 in Kraft gesetzt wurde und nun vom neuen Militärbischof umgesetzt wird.

(kap 27.07.2015 ord)








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