2015-07-08 16:00:00

Aus Papstaltar wird Kapelle für Arme


Die große Papstmesse am Dienstagmorgen (Ortszeit) auf dem ehemaligen Flughafen von Quito und heutigen Stadtpark „Bicentenario“ war nicht nur eine der Höhepunkte der Ecuador-Reise des Papstes: für die Gastgeber der Franziskus-Visite sollte der Gottesdienst auch im „Stile von Laudato Si nachhaltig wirken“. Radio-Vatikan Redakteur Mario Galgano hat auf dem „Parque Bicentenario“ mit Organisatoren gesprochen.

Der ecuadorianische Zeremonienmeister der Heiligen Messe mit dem Papst hatte viel zu tun. Bis kurz vor der Ankunft des Papstes am Dienstagmorgen musste P. Ruben Dário Bedolla den einen oder anderen mitfeiernden Gläubigen Anweisungen zum Ablauf geben. Mehrere Hunderttausend Menschen waren schon im Vorfeld erwartet worden. Viele übernachteten von Montag auf Dienstag im Stadtpark. „Rund 1500 Priester haben an der Messe teilgenommen und natürlich mitzelebriert, davon sind 50 Bischöfe dabei gewesen. Eine Besonderheit dieser Messe ist die Fahrt vor der Messe des Papstes durch die Menge. Dieser enge Kontakt vor dem Gottesdienst ist nicht nur eine Besonderheit, sondern auch als Verbindung zwischen dem Papst als Zelebrant und den Gläubigen als Messe-Teilnehmer zu verstehen.“ Eine weitere Besonderheit, die die Ecuadorianer als Besonderheit betrachteten: die Lieder während der Messe waren nicht nur typisch für das Land sondern auch „bestärkend“ für den Zusammenhalt der verschiedenen indigenen Gruppen, so Zeremonienmeister Bedolla. „Es waren sehr bekannte Kirchenlieder. Im Gegensatz zur Messe in Guayaquil war es bei uns in Quito – sagen wir mal – volkstümlicher.“

Außergewöhnlich bei dem Gottesdienst in Quito ist auch die wieder-Verwertbarkeit der verwendeten Materialien. Ökonomisch sind also auch die Materialien. Der gesamte Altarraum für den Bau soll für eine neuen Kapelle verwendet werden, sagt gegenüber Radio Vatikan der Architekt der gesamten Anlage, Francisco Fernandez. „Es handelt sich um eine Metall-Struktur, die sich durch ein spezielles System zusammenhält, aber leicht auseinanderzunehmen ist. Es ist eine stabile Anlage, die aber als provisorische Einrichtung gedacht ist. Die Regierung und die Kirche haben dann beschlossen, dass man daraus eine Kapelle bauen soll. Es soll wiederverwertet werden für den Bau der Kirche in der Ortschaft Quitumbe bei Quito.“ Beim Stil des Altarraums habe der Architekt keine besondere Anweisungen erhalten. Er beschloss aber, so schlicht und einfach wie möglich zu gestalten. Die Kapelle soll einer Gemeinschaft gestiftet werden, in der vorwiegend Arme leben.

(rv 07.07.2015 mg)








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