2015-07-05 21:33:00

Der Papst ist im „Paradies“ Ecuador angekommen


   

Punkt 14.45 Uhr ist der Flug der Alitalia-Maschine AZ 4000 auf dem Flughafen von Quito gelandet. Ein Orchester und Chor hießen den Papst auf seinem Heimat-Kontinent „musikalisch willkommen“, die Hymnen Ecuadors und des Vatikans erklangen: Auftakt zur neunten Auslandsreise von Papst Bergoglio, die ihn auch noch nach Bolivien und Paraguay führen wird. Am roten Teppich wurde Franziskus vom Präsdenten Ecuadors, Rafael Correa, begrüßt. Der direkte Flug aus Rom hatte 13 Stunden gedauert. Zahlreiche Kinder waren auf dem Rollfeld, in den nationalen Trachten überreichten sie dem Papst Geschenke und vor allem Blumen.

„Papst ist Argentinier, aber Ecuador ist Paradies“

In seiner Begrüßungsrede unterstrich der Gastgeber, Präsident Rafael Correa, dass sein Land „das Leben liebe“. Er zitierte Brasiliens Präsidentin Dilma Roussef, die einmal gesagt habe, der Papst sei Argentinier, aber Gott sei Brasilianer - „und das Paradies ist Ecuador“, fügte Correa mit ironischem Unterton an. Damit wies er darauf hin, wie stark sich sein Land für den Umweltschutz einsetze.

Papst: „Ich komme als Zeuge der Barmherzigkeit“

In seiner ersten Ansprache auf ecuadorianischem Boden bedankte sich der Papst zunächst für die Gastfreundschaft und äußerte seine Freude darüber, nach Lateinamerika zurückzukehren. Erstmals in seiner Amtszeit war Spanisch bei einer seiner Auslandsreisen die offizielle Sprache: Der Argentinier, der auch die italienische Staatsangehörigkeit besitzt, spricht bei offiziellen Anlässen für gewöhnlich Italienisch. Seine erste Lateinamerika-Reise führte ihn 2013 kurz nach seiner Wahl zum Papst nach Brasilien, wo Portugiesisch die Amtssprache ist.

„Bei verschiedenen Gelegenheiten habe ich Ecuador aus pastoralen Gründen besucht; so komme ich auch heute als Zeuge der Barmherzigkeit Gottes und des Glaubens an Jesus Christus. Derselbe Glauben hat durch Jahrhunderte die Identität dieses Volkes geformt und viele gute Früchte gebracht.“

Dann ging Franziskus auf die Herausforderungen Ecuadors ein, von denen politische und soziale Unruhen in den letzten Wochen Zeugnis ablegen. Einen Schlüssel, um sie zu überwinden, finde man im Evangelium, so der Papst: „indem wir die Unterschiede schätzen, den Dialog und die Beteiligung ohne Ausgrenzungen fördern, so dass die Erfolge in Fortschritt und Entwicklung, die gerade erzielt werden, eine bessere Zukunft für alle garantieren“. Die Kirche unterstütze diesbezüglich den Einsatz des Staates für die Schwächsten.

Dem Himmel am nächsten

Ecuador als Andenland habe eine Besonderheit, fuhr Franziskus fort: „In Ecuador befindet sich der Punkt, der dem Himmel am nächsten liegt: Es ist der Chimborazo, den man deshalb den Ort nennt, der „der Sonne am nächsten“, dem Mond und den Sternen am nächsten liegt. Und wenn der Mond vor der Sonne steht, dann verdunkelt er den Himmel. Wir Christen vergleichen Jesus Christus mit der Sonne und den Mond mit der Kirche, der Gemeinschaft; nichts, ausgenommen Jesus, hat eigenes Licht. Möge in diesen Tagen uns allen die Nähe „des aufstrahlenden Lichts aus der Höhe“ (vgl. Lk 1,78) deutlicher werden, und mögen wir ein Widerschein seines Lichtes, seiner Liebe sein!“

Er wünsche den Menschen in Ecuador, dass sie sich „die Fähigkeit“ bewahren, die Kleinen und Einfachen zu beschützen, die Kinder und Alten zu behüten, die das Gedächtnis seines Volkes seien, auf die Jugend zu vertrauen sowie den Edelmut der Menschen und die einzigartige Schönheit des Landes zu bestaunen. „Und sicherlich ist Ihr Land, Herr Präsident, ein Paradies“, so der Papst.

(rv 05.07.2015 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.