2015-06-04 14:16:00

Kölner Glocken läuten für tote Flüchtlinge im Mittelmeer


Zum Welttag der Flüchtlinge (20. Juni) will der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ein Zeichen setzen. An 230 Kirchen des Erzbistums Köln sollen am Vorabend die Totenglocken jeweils hundert Mal läuten, sagte Woelki der „WDR Lokalzeit aus Köln“ (Mittwoch); das wäre ein Glockenschlag für jeden gestorbenen Flüchtling. Bei einem großen internationalen Fest vor dem Kölner Dom sollen Spenden für die Seenotrettung der Flüchtlinge in Italien gesammelt werden.

Woelki wörtlich: „Die Totenglocken sollen bis zu den Politikern in Berlin schallen, damit diese endlich eine europäische Flüchtlingspolitik machen, die einen legalen Weg für Flüchtlinge nach Europa schafft.“ Der Kardinal sagte, er wolle auf diese Weise sein Mitgefühl mit den Tausenden Flüchtlingen ausdrücken, die auf ihrer Flucht Richtung Europa im Mittelmeer gestorben sind.

Auch der „Dicke Pitter“, die 24 Tonnen schwere Glocke im Kölner Dom, wird geschlagen. Er läutet sonst nur zu besonderen Anlässen, etwa an hohen kirchlichen Feiertagen, zum Tod und zur Wahl eines Papstes oder eines Kölner Erzbischofs.Mit der Aktion wird der Kölner Dom erneut auch zu einem politischen Symbol. Zu Jahresbeginn hatte die Verdunkelung des Doms aus Protest gegen eine Demonstration der rechtspopulistischen Pegida-Bewegung international Schlagzeilen gemacht.

(kna 04.06.2015 pdy)








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