2015-05-25 18:15:00

Italienischer Bischof fordert rechtlichen Rahmen für Homo-Gemeinschaften


Nach dem Ja zur gleichgeschlechtlichen Ehe in Irland fordert der italienische Bischof Domenico Mogavero einen „realistischen“ Umgang der Kirche mit diesem Thema. In Italien gebe es Hunderttausende gleichgeschlechtliche Partnerschaften, dies könne nicht ignoriert werden, sondern brauche einen rechtlichen Rahmen, sagte er der Tageszeitung „La Stampa“ vom Montag. „Man kann nicht den Kopf in den Sand stecken und eine verbreitete gesellschaftliche Realität nicht juristisch anerkennen.“ Das Ergebnis der Abstimmung in einem der katholischsten Länder Europas sei eine „Klingel“ für Italien.

Dem dürfe sich auch die Kirche nicht verschließen, so der Bischof des sizilianischen Mazara del Vallo. „Es ist nötig, die kirchlichen Vorurteile zu überwinden, die Homosexualität auf eine Perversion und eine öffentliche Gefahr reduzieren.“ Die Bischöfe sollten homosexuelle Menschen in ihrer konkreten Situation begleiten, statt sie zu verurteilen und auszuschließen. Dies entspreche auch der Sicht von Papst Franziskus. Zudem solle sich die Kirche nicht in die Debatte um eine gesetzliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften einmischen.

Der Vizesekretär der italienischen Regierungspartei PD, Lorenzo Guerini, sagte der Zeitung, er gehe davon aus, dass es bis zum Sommer im Parlament eine Einigung über ein entsprechendes Gesetz geben werde. Dies solle dann bis Ende des Jahres in Kraft treten. Seine Partei sieht dabei laut Guerini das deutsche Modell als Vorbild.

(kna 25.05.2015 pr)








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