2015-05-25 13:41:00

Romero selig - „ein Ende der Mythen“


Endlich ist er auch offiziell selig: Oscar Arnulfo Romero. Am Samstag wurde der frühere Erzbischof von San Salvador im Auftrag des Papstes selig gesprochen. 250.000 Gläubige ließen sich auch vom Regen nicht von einer Teilnahme an der Messfeier abhalten. Schwestern unter ihren Schirmen, Kerzen im Dunkeln - das ganze Land feierte Romero, den Papst Franziskus in einem Schreiben nach El Salvador als christlichen Märtyrer unserer Zeit würdigte.

Ein spirituelles Erdbeben nennt ein alter Freund, der Weihbischof von San Salvador Gregorio Rosa Chavez, das Phänomen Romero. Er hofft, dass die Seligsprechung dem Land vor allem in zwei Punkten Hoffnung schenken könne, in der Zusammenführung des Volkes und im Kampf gegen die Kriminalität: „Wir sind ein polarisiertes Volk, also halb, halb. Wir müssen ein geeintes Volk werden, geeint in der Wahrheit, Gerechtigkeit, in der Liebe, im Frieden. Dieses Wunder erbitten wir vom seligen Romero. Das zweite Wunder ist der Sieg gegen die Gewalt. Jeden Tag werden hier viele Menschen ermordet. Das ist schrecklich!.“

Romero, der vor 35 Jahren während einer Messfeier in der Hauptstadt von einer Todesschwadron erschossen wurde, galt schon immer in dem südamerikanischen Land als Held - nun hat auch die Kirche nach langem Verfahren ihren Stempel daraufgedrückt. Für die römische Basisgemeinschaft Sant’Egidio ist diese Seligsprechung ein großes „Zeichen der Identität der lateinamerikanischen Katholiken und von Papst Franziskus“ - ein Zeichen, das ausgerechnet in einem neuen Zeitalter der Christenverfolgung im Nahen Osten gesetzt werde. Auch für Kardinal José Luis Lacunza aus Panama ist die Seligsprechung vom Samstag nun ein Ende der politischen Instrumentalisierung Romeros: „Mit dieser Seligsprechung finden die Mythen ein Ende. Er war ein Verkünder des Evangeliums und hat mit der Kraft des Evangeliums Lösungen für die Armen gesucht!“

(rv/rai 25.05.2015 no)

 

 








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