Papst: Mehr "weiblicher Genius"!

Papst Franziskus wünscht sich mehr „weiblichen Genius“ bei der Bewältigung globaler Probleme. Weibliche Fachkompetenz und Sensibilität, weibliche Hingabe und Dialogfähigkeit seien für die Einheit und die Versöhnung der Weltgemeinschaft von grundlegendem Nutzen. Das unterstreicht Franziskus in einem Grußwort an Teilnehmer einer Konferenz in Rom, die sich noch bis diesen Samstag mit dem Beitrag der Frau zur Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt. Die vom Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden ausgerichtete Veranstaltung zielt bewusst auf den Ende September bevorstehenden Gipfel der Staats- und Regierungschefs bei den Vereinten Nationen in New York, auf dem die sogenannte Post 2015-Agenda für Nachhaltige Entwicklung beschlossen werden soll.

„Möge eure Arbeit zuallererst und vor allem durch professionelle Kompetenz und  großzügige Hingabe gekennzeichnet sein, ohne Eigeneinteresse oder oberflächlichen Aktivismus. Auf diese Weise könnt ihr die unzähligen gottgegebenen Gaben bezeugen, die Frauen anzubieten haben“, so Franziskus an die Konferenzteilnehmer.

In dem an Kardinal Peter Turkson, den Präsidenten des Päpstlichen Friedensrates, adressierten Schreiben verweist der Papst weiter auf die weltweite Benachteiligung und Diskriminierung von Frauen: Diskriminierungen am Arbeitsplatz, den Zwang, sich zwischen Arbeit und Familie entscheiden zu müssen sowie die weit verbreitete Gewalt gegen Ehefrauen, Mütter und Kinder. In Entwicklungsländern hätten Frauen die schwersten Bürden zu tragen: Sie legten oft viele Kilometer auf der Suche nach Wasser zurück, stürben bei der Geburt ihrer Kinder oder würden verschleppt und sexuell ausgebeutet. Oftmals würden ihnen sogar das Recht auf Leben genommen, so Franziskus mit Blick auf die vorgeburtliche Selektion weiblicher Embryonen und ähnliche Vergehen. Mit Blick auf die Post 2015-Agenda für Nachhaltige Entwicklung ermutigt er in seinem Schreiben dazu, den Schutz von Frauen weltweit weiter zu fördern und den weiblichen Beitrag zur Lösung globaler Probleme zu würdigen.

(rv 23.05.2015 pr)