2015-05-21 14:30:00

China: Erste russisch-orthodoxe Priesterweihe


Zum ersten Mal seit sechzig Jahren kann in China mit Erlaubnis der Regierung ein einheimischer orthodoxer Priester geweiht werden. Das hat der ‚Außenminister’ der russisch-orthodoxen Kirche bekanntgegeben. Metropolit Hilarion hatte vom 14. bis 17. Mai China besucht, unmittelbar nach einer Visite des chinesischen Präsidenten Xi Jiping in Moskau. In Moskau hatte sich Xi auch mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill von Moskau getroffen. „Unsere Gespräche mit der staatlichen Behörde für religiöse Angelegenheiten waren sehr konstruktiv“, sagte Hilarion der russischen Nachrichtenagentur Tass. Der chinesische Seminarist, der in Kürze zum Priester geweiht werden dürfe, habe einige Jahre in Russland studiert. Zwei weitere chinesische Priesteramtskandidaten, die derzeit zu Studien in Russland sind, können bald ebenfalls in China geweiht werden, hofft Hilarion.  

Der russische Metropolit hatte während seines China-Besuchs auch die Innere Mongolei bereist; dort gibt es eine der größten orthodoxen Gemeinschaften auf chinesischem Boden. Das orthodoxe Christentum ist im 17. Jahrhundert durch russische Emigranten ins Reich der Mitte, vor allem in den Nordteil, gelangt. Noch heute sind fast alle Orthodoxen in China gebürtige Russen; ihre Zahl liegt bei etwa 13.000 Menschen. Seit Maos ‚Kulturrevolution’ haben sie keinen Priester und treffen sich in der Regel sonntags nur sporadisch zum gemeinsamen Gebet. Der einzige chinesische Priester der russisch-orthodoxen Kirche wurde Ende letzten Jahres in Russland geweiht; er wirkt in Hongkong. Insgesamt studieren derzeit 13 chinesische Seminaristen in Moskau und St. Petersburg.

 

(asianews 21.05.2015 sk) 








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