2015-05-18 13:29:00

Offener Streit in serbisch-orthodoxer Kirche


Ein Streit in der serbisch-orthodoxen Kirche um die Suspendierung zweier Bischöfe eskaliert. Laut serbischen Presseberichten vom Montag wollen 21 Bischöfe, die vom obersten Leitungsgremium der Kirche, dem Heiligen Synod, beschlossene vorläufige Amtsenthebung der Oberhirten Filaret Micevic und Georgije Djokic nicht anerkennen. Auch der Bischof für Deutschland, Sergije Karanovic, habe eine entsprechende gemeinsame Erklärung unterschrieben, wie die Belgrader Tageszeitung „Blic“ berichtet.

Medienberichten zufolge steht die Autorität des 84-jährigen Kirchenoberhauptes, Patriarch Irinej I., auf dem Spiel, falls er die Suspendierung der beiden Bischöfe wiederruft. Die Kirchenspitze nahm bislang keine Stellung dazu. Gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) bestätigten jedoch serbisch-orthodoxe Geistliche, dass tatsächlich 21 der rund 40 in Belgrad versammelten stimmberechtigten Bischöfe interveniert hätten. Dabei handele es sich um einen „beispiellosen Machtkampf“.

Im März hatte der vom Patriarchen geleitete Heilige Synod den rechtsnationalistischen Bischof von Mileseva, Micevic, ohne eindeutige Begründung von seinen Aufgaben entbunden. Nach Angaben von Medienberichten werden ihm unlauteres Finanzgebaren sowie Willkür im Umgang mit Untergebenen vorgeworfen.  Im April setzte der Heilige Synod den Bischof für Kanada, Djokic; ab, nachdem es zahlreiche Beschwerden von Geistlichen und Laien gegen ihn gegeben habe. Zudem hatte eine Äbtissin Djokic vor einigen Jahren in einem TV-Interview beschuldigt, sie vergewaltigt und zu einer Abtreibung gezwungen zu haben. Djokic ist der jüngere Bruder des Ende 2012 abgesetzten Bischofs für Deutschland, Konstantin Djokic.

Die Gegner der Suspendierung werden laut Presseberichten von Bischof Irinej Bulovic von Backa angeführt. Auf der Seite des Patriarchen stünden bislang nur 17 Bischöfe.

 

(kna 18.05.2015 lh)








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