Caritas Internationalis bei der Expo: Das Gewissen sein

Auf der derzeit laufenden Weltausstellung Expo in Mailand ist nicht nur der Heilige Stuhl als solcher mit einem Pavillon vertreten, sondern noch eine zweite Einrichtung aus dem Vatikan: Caritas Internationalis. Kommende Woche hält der Dachverband mit den Delegaten aller 164 nationalen Caritas-Organisationen in Rom seine Vollversammlung ab, und danach reisen alle, die es wünschen, nach Mailand zur Expo weiter. Die Weltausstellung widmet sich dem Thema Nahrung und Nachhaltigkeit. Der Pavillon von Caritas Internationalis zählt zu den kleineren, intern wird er „Kiosk“ genannt; es ist das erste Mal, dass der katholische Dachverband bei der Weltausstellung vertreten ist. Martina Liebsch, Leiterin der Grundlagenabteilung von Caritas Internationalis sagt im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Mein Lieblingsbeispiel ist Pablo Picasso, der sein Bild Guernica auf der Weltausstellung in Paris ausgestellt hat, um aufzuzeigen, was dort für eine Ungerechtigkeit passiert ist. So ähnlich sehe ich unsere Präsenz. Wir wollen das Gewissen sein dieser Expo, wie sind dort mit mehreren Veranstaltungen, so über Migration und Konflikte geredet wird.“

Am 19. Mai wird der Caritas-Tag bei der Expo stattfinden. Dort wird über die Kampagne „Eine menschliche Familie – Nahrung für alle“ gesprochen werden, erläutert Martina Liebsch. Delegierte werden ihre Projekte vorstellen und ganz praktisch sagen, wie sie in ihren Ländern und Regionen arbeiten, um Hunger zu bekämpfen. Als Blickfang bietet der Caritas-Kiosk bei der Expo ein nicht ganz einfaches Kunstwerk aus dem Jahr 1973:

„Eine Skulptur des deutschen Künstlers Wolf Vostell, er hat lange in Spanien gelebt. Es ist eine provokante Skulptur, wir haben lange diskutiert, ob wir die dort haben wollen. Sie nennt sich Energie, besteht aus einem Cadillac, in dem zwei Gewehre zu sehen sind, und die Skulptur ist umgeben von einer Mauer aus Brot. Wir haben sehr viele Diskussionen darüber gehabt, aber es soll zum Nachdenken anregen.“

(rv 05.05.2015 gs)