2015-05-04 01:00:00

Franziskus in Ostia: Lächelt mit der Seele!


Es ist sein dritter Pfarreibesuch in diesem Jahre und der elfte seit Beginn des Pontifikats. Als Bischof von Rom, sieht er es als seine Pflicht die Pfarren in Rom zu besuchen, vor allem diese am Rande der Stadt. Die Pfarrei „Santa Maria Regina Pacis“ gilt als die „physisch“ am weitesten entfernte vom Vatikan. Das kündigte der Palottinenpater  der Kirche Ludovico Barbangelo bereits vorab an. Die 1928 gebaute Kirche befindet sich in dem römischen Außenbezirk Ostia, der als sozialer Brennpunkt gilt.

Auf dem Weg zu dem Gotteshaus an der Peripherie der Stadt Rom legte Papst Franziskus einen Stopp im sogenannten Lunapark, im Vergnügungspark des Stadtteils Ostia, ein. Dort traf er auf Karussellbetreiber und auf einige Schwestern der Gemeinschaft der „Kleine Schwester Jesu von Charles de Foucould“. Diese Frauen, des gottgeweihten Lebens, leben in Wohnwagen am Rande der Gesellschaft, gemeinsam mit den dort untergebrachten Menschen.

Papst trifft auf hundert kranke und ältere Menschen

Menschentrauben mit Plakaten erwarteten bereits die Ankunft des Papstes, der noch vor dem Pfarreibesuch in einer Fitnesshalle nahe der Kirche auf rund 100 kranke und ältere Menschen traf. Sie hätten die Weisheit, die Erfahrung, die Weisheit des Schmerzes und die Geduld und das würde oft vergessen werden, so der Papst zu ihnen. Auch er bat um ein Gebet, denn er selbst sei „ein alter und ein wenig - aber nicht allzu - kranker Mann“.

Papst trifft auf junge Menschen:  „Lächelt mit der Seele!“

Warm und herzlich wurde er von zahlreichen Jugendlichen der katholischen Gemeinde empfangen, die sich auf unterschiedliche Sakramente vorbereiten. Auf die Frage, wie man die Freude am Leben erhalten könne, antwortete Franziskus, dass man Freude nicht kaufen könne, oder nicht im Vergnügungspark gewinnen könne. Die Freude käme von den richtigen Entscheidungen, von dem „Fortschreiten“ und dem Glauben an den Heiligen Geist. Er munterte sie auf „keine melancholische sondern erfreute“ Gesichter zu haben und zu versuchen „immer die positive Seite“ des Lebens zu sehen.  Ein ehrliches Lächeln, „natürlich, ehrlich und nicht aus Karton“ -  ein solches Lächeln käme aus der Seele und hätte die Kraft Licht und Freude weiterzugeben.

Papst Franziskus nannte das Beispiel, dass man doch ans Meer gehen könne an einem schönen Tag, doch wenn es Hausübungen zu tun gebe, so sei es die falsche Entscheidung. Viele Entscheidungen im Leben erwiesen sich erst im Nachhinein als die falschen. Das Geheimnis bestünde in der Kraft und der Möglichkeit, nach einem begangenen Fehler wieder aufstehen zu können, sagte der Papst.

Nachdem Treffen mit Familien und ihren getauften Kindern der katholischen Gemeinde aus Ostia, und der Beichtabnahme von vier Mitglieder der Kirche konzelebrierte er schließlich die Messe in der Kirche „Santa Maria Regina Pacis“.

Die Treue zu Jesus und die Gefahr der Scheinheiligkeit

In seiner vollkommen freien Predigt ermutigte Papst Franziskus die Gläubigen auf zwei Dinge zu achten: „Jesus treu zu sein und sich vor der Scheinheiligkeit zu hüten“. Er betonte die Kraft des Gebets, das allmächtig sein könne, wenn man daran glauben würde.

Er verwies, wie bereits beim österlichen Mittagsgebet am Sonntag, auf das biblische Gleichnis Jesu von dem Weinstock und den Reben. Darin beschreibt sich Jesus selbst als Weinstock und die Jünger als Reben.

(rv/ansa/agi 03.05.2015 no)








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