2015-05-03 14:58:00

3.700 Flüchtlinge vor libyscher Küste gerettet


Vor der Küste Libyens sind am Wochenende rund 3.700 Flüchtlinge gerettet worden. Wie die italienische Küstenwache am Sonntag mitteilte, wurden in 17 Operationen insgesamt 3.690 Personen geborgen. Allein 778 wurden von einem italienischen Marineboot aus einer in Seenot geratenen Barke in Sicherheit gebracht. Unter ihnen waren demnach 114 Frauen und mehrere Kinder, einige von ihnen unbegleitet. Sie sollen vor allem aus Zentral- und Westafrika stammen.

Es handelt sich um die bislang größte Zahl von Bootsflüchtlingen, die an einem Tag auf dem Mittelmeer gerettet wurden. Auch ein Schiff der
französischen Marine war an einer Rettungsaktion beteiligt.

22 Cent pro Europäer notwendig um Menschen zu retten

Der Geschäftsführer der Caritas Wien hat sich in Sizilien ein Bild der Lage gemacht. Italien werde von Europa im Stich gelassen, kritisiert Klaus Schwertner. Dabei sei es durchaus eine Aufgabe, die zu bewältigen sei. Nötig sei aber „eine echte Menschenrettungsaktion“ nach dem Vorbild der ausgelaufenen Mission „Mare Nostrum“. Das zu bezahlen wäre leicht möglich, wenn die 28 EU-Mitgliedsstaaten zusammenhelfen würden. „22 Cent pro Europäer wären dafür notwendig“, so Schwertner. Außerdem müssten legale Wege geschaffen werden, damit die Menschen außerhalb Europas Asyl beantragen könnten, ein echtes Resettlement-Programm für besonders Schutzbedürftige sowie eine klare Quotenvereinbarung zur Aufteilung der Flüchtlinge auf die EU-Staaten.

(kna/orf.at 03.05.2015 no)








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