2015-05-02 13:04:00

„Anpacken statt Aussteigen“


Eine Rezension von Pia Dyckmans

Anpacken statt Aussteigen so ist der Titel des neuen Buches von Alois Glück und Joachim Frank. Es ist der Titel des Buches und Programm zugleich. Mit dem Interviewbuch des Präsidenten des Zentralkomitee der Katholiken (ZdK) soll eine Bestandsanalyse und zugleich eine Zukunftsperspektive für die Kirche selbst sowie ihre Rolle in der Gesellschaft, in der Welt geleistet werden. Es soll, so schreibt Glück in seinem Vorwort, Christen dazu ermutigen, ihre Rolle in der Welt wahrzunehmen.

In einer schonungslosen Analyse des Status quo zeigen Frank und Glück im Frage Antwort Stil auf, wie die Kirche in ihre aktuelle Krise schlittern konnte. Fest macht er die Kirchenkrise nicht an einer Glaubenskrise sondern an ihrem Status ‚Volkskirche‘ in den  vergangenen Jahrzehnten, die von einem Gehorsam geprägt wurde, der aus einer religiösen Angstpädagogik heraus entstanden ist. Diese Analyse könne für viele Grund genug sein, die Hände in den Schoss zu legen, nicht aber für Alois Glück. Diese Überzeugung prägt das gesamte Buch und ist zugleich ein Appell an jeden, dass sich Engagement gerade in der momentanen Zeit des Aufbruchs und des Wandels lohnt.

Die Menschen in der Kirche, Laien und Kleriker, müssen sich nun vielmehr den Menschen, der Welt zuwenden, sie mitgestalten, und nicht nur um sich selbst kreisen. Schlüssel der neuen Kommunikation ist die Kommunikation von Papst Franziskus, eine „angstfreie Kommunikation“, so diagnostiziert Glück. Gleichzeitig findet er es, so schreibt er ehrlich, gleichzeitig beschämend, dass eine „angstfreie Kommunikation“ in der Kirche für viele noch eine Utopie ist. Mit diesem Buch halten Joachim Frank und Alois Glück der Kirche schonungslos den Spiegel vor, doch machen ihr und den Christen gleichzeitig Mut den Wandel aktiv mitzugestalten.

Alois Glück und Joachim Frank: Anpacken statt Aussteigen, erschienen im Herder Verlag. Preis: 19.99€








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