2015-04-28 09:19:00

Vatikan: Ban Ki Moon trifft Franziskus


UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat an diesem Dienstag Papst Franziskus getroffen. Laut Vatikan trafen Franziskus und Ban vor Beginn einer internationalen Konferenz zum Thema Klima und Nachhaltigkeit an der Akademie der Wissenschaften im Vatikan zusammen. Themen des kurzen privaten Treffens waren laut Vatikanangaben die für September geplante Papstrede vor den Vereinten Nationen in New York, die angekündigte Klima-Enzyklika des Papstes und der aktuelle Einsatz der Vereinten Nationen für den Klimaschutz und für Migranten. Auch über den Einsatz der UNO in verschiedenen Konfliktzonen der Welt habe man gesprochen, gab die Vatikannote allgemein an. Ban Ki-Moon habe dem Papst gedankt, dass er nach New York komme und sich interessiert an dem mit Spannung erwarteten Päpstlichen Lehrschreiben zum Thema Klimaschutz gezeigt, geht aus der Note hervor.

Die Unterredung mit dem Papst sei „fruchtbar“ und „breit gefächert“ gewesen, berichtet Ban Ki-Moon im Anschluss an die Unterredung; er äußerte sich dazu in seinem Eröffnungsvortrag zur Klima-Konferenz im Vatikan, an der zahlreiche religiöse Führer, Forscher und Wissenschaftler teilnahmen. Der UN-Generalsekretär würdigte den Papst als einen der „weltweit leidenschaftlichsten“ moralischen Fürsprecher für den Klimaschutz und verwies auf die angekündigte Enzyklika von Franziskus, die den Schutz der Schöpfung als „dringenden moralischen Imperativ und heilige Pflicht für alle Gläubigen und Menschen guten Gewissens“ zum Thema mache.

Der Klimawandel sei das „bestimmende Thema unserer Zeit“, führt Ban weiter aus. Er wirke sich weltweit auf Gesundheit und Wohlstand, Nahrungs- und Trinkwassersicherheit, Migration, Frieden und Sicherheit aus. Vor allem die ärmsten und verletzlichsten Glieder der Gesellschaften litten unter seinen Folgen, obwohl sie ihn selbst nicht verursacht hätten, erinnerte der UN-Generalsekretär. Hier brauche es eine gemeinsame, globale, ganzheitliche und wertebasierte Antwort, um auf diesen Wandel reagieren zu können. Die Staatengemeinschaft, die Religionsgemeinschaften und die Wissenschaft müssten hier als Verbündete auftreten, der Zeitpunkt für einen Schulterschluss sei jetzt besonders günstig: Ban nannte hier u.a. das für dieses Jahr geplante Klimaabkommen von Paris im Dezember sowie den UN-Gipfel zu Nachhaltiger Entwicklung im September in New York, vor dem auch der Papst sprechen wird.

Kardinal Peter Turkson, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, erinnerte vor den Konferenzteilnehmern daran, dass Antworten auf den Klimawandel „nicht bloß technisch“ sein können. Es brauche „langfristige“ und „substantiell menschliche und moralische“ Lösungen. Dabei müsse vor allem die arme Weltbevölkerung mehr Beachtung finden, so der aus Ghana stammende Kardinal, der auf mit dem Klimawandel verknüpfte Probleme wie Armut und Hunger und die Ungleichheit bei der Verteilung der Ressourcen verwies: „Mindestens drei Milliarden von sieben Milliarden Bewohnern unseres Planeten sind von Armut betroffen, ein Drittel von ihnen lebt in extremer Armut, während eine privilegierte globale Elite von ungefähr einer Milliarde Menschen die Masse des Reichtums kontrolliert und die Menge der Ressourcen verbraucht.“

Organisatoren der Klimakonferenz „Protect the Earth, dignify Humanity. The Moral Dimensions of Climate Change and Sustainable Development“  im Vatikan waren die Päpstliche Sozialakademie, die Weltkonferenz der Religionen für den Frieden und das „Sustainable Development Solutions Network“ (SDSN).

(rv 28.04.2015 pr)








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