2015-04-27 12:49:00

Königin Silvia und der Papst: Kinderrechte im Herzen


 

Eine internationale Konferenz gegen Menschenhandel mit Frauen und Kindern, unter der Schirmherrschaft der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften führte auch die schwedische Königin Silvia nach Rom. Montagvormittag besuchte die für ihr soziales Engagement bekannte 71-Jährige Königin auch Papst Franziskus.

Rund zwanzig Minuten verweilte die schwedische Dame in einer „familiären Atmosphäre“ in der Privatbibliothek im Vatikan mit Papst Franziskus, berichten die italienischen Agenturen. Anwesend waren auch die Tochter der Königin, Madelaine, und deren Ehemann sowie deren Tochter Leonore Lilian Maria. Königin Silvia und Papst Franziskus haben vor allem eines gemeinsam: ein Herz für Kinderrechte.

Mit ihrer 1999 gegründeten karitativen Organisation „World Childhood Foundation“ ist die schwedische Königin mit rund 100 Projekten in 16 Ländern mit Schwerpunkt auf Prävention, Intervention und Bildungsarbeit vertreten. Auch Papst Franziskus betont immer wieder, dass die Zukunft in unseren Kindern liegt. Sie seien die Verwundbarsten und bräuchten den Schutz der internationalen Gemeinschaft am meisten. Die schwedische Königin stellte bei einem Empfang bereits am Vorabend klar, was für sie besonders zählt:

„..dass man Kinderrechte nicht nur auf dem Papier hat, dass man Kinderrechte auch im Herzen trägt. Dass man ständig daran denkt. Ob Geschäftsmänner, Politiker, Eltern oder Lehrer. Wir alle müssen die Kinderrechte in unserem Herzen tragen und dafür sorgen, dass die Kinder ihre Rechte erhalten. Wir sollten sie aber auch kennen. Von fünf Kinder haben vielleicht zwei oder drei etwas davon gehört, aber ihre Kinderrechte kennen sie nicht. Dafür ist jetzt höchste Zeit.“

Die vom Vatikan initiierte Konferenz gegen Menschenhandel mit Kinder sei für die schwedische Königin ein wichtiges und symbolträchtiges Zeichen. Sie fordert aber noch mehr Aufmerksamkeit für dieses Thema, mehr Öffentlichkeitsarbeit und mehr Zusammenarbeit auch in der Europäischen Union. Nicht nur das letzte Flüchtlingsdrama im Mittelmeer, das auch dutzende Todesopfer im Kindesalter forderte, zeigt die Problematik der Kinder, die alleine auf Migrationsreise und oft in den sicheren Tod geschickt werden. Partner und Verbündete guten Willens seien in dieser Angelegenheit notwendig.

„Ja ich suche sie. Wir alle suchen gute Verbündete, die uns dabei helfen, diese Frage zu beleuchten, aber auch zu verbreiten. Dass den Menschen wirklich klar wird, was hier vorgeht.“

Der Königin ist bewusst, dass die EU an einer Lösung arbeitet, aber eben nicht schnell genug. Rund 1,2 Millionen Kinder sollen alleine von Menschenhandel betroffen sein und die Dunkelziffer dafür könne niemand einschätzen. In Amerika kommen täglich 3.000 Kinder an. Sie werden aus den Ländern wie Honduras oder Guatemala von den Eltern nach Amerika geschickt, um der Gewalt zu entkommen. Niemand wisse, was man mit diesen Minderjährigen machen solle. Schweden gilt hingegen als ein positives Beispiel für den Umgang mit Flüchtlingen im Allgemeinen. Das Königreich mit 9,5 Millionen Einwohnern, soll dieses Jahr mehr als 80.000 Flüchtlinge aufnehmen. Keine Nation nimmt pro Kopf mehr Flüchtlinge auf als Schweden.

„Ja, ich glaube, das hat Schweden in seinem Herzen. Das ist wirklich bewundernswert. Man versucht sie auch auf eine menschliche Weise zu empfangen und ihnen ein neues Heim zu geben. Man versucht die Kinder in ihren eigenen Sprachen zu unterrichten, um ihnen im Fall einer Rückkehr den Anschluss in die Schule zu vereinfachen. Man ist großzügig und versucht zu helfen. Aber die Zahlen werden zu groß. Es werden so viele jetzt.“

(rv 27.04.2015 no)








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