2015-04-21 13:48:00

Franziskus: „Kirche ist heute eine Kirche der Märtyrer“ – Gebet für verfolgte Christen


Mit Blick auf das jüngste Massaker an Christen in Libyen hat Franziskus an diesem Dienstag zum Gebet für verfolgte Christen in der Welt aufgerufen. In seiner Morgenmesse gedachte der Papst – ausgehend von der Steinigung des Erzmärtyrers Stephanus – der Christen, die in den vergangenen Tagen in verschiedenen Ländern Glaubensfanatikern zum Opfer fielen.

„Wie viele Stephanus gibt es in diesen Tagen in der Welt! Denken wir an unsere an einem libyschen Strand niedergemetzelten Brüder, denken wir an den Jungen, der (in Pakistan, Anm. d. Red.) angezündet wurde, weil er Christ war, und denken wir an die Migranten, die von anderen auf hoher See ins Meer geworfen wurden, weil sie Christen waren! Denken wir an die vielen anderen Menschen, die wir nicht kennen und die in Gefängnissen leiden, weil sie Christen sind! Unsere Kirche ist heute eine Kirche der Märtyrer: Diese Menschen leiden und geben ihr Leben, und wir erhalten Gottes Segen durch ihr Zeugnis.“

Der Papst erwähnte hier unter anderem einen Vorfall, über den italienische Medien in den vergangenen Tagen berichteten: Muslimische Migranten sollen christliche Flüchtlinge von einem Boot ins Mittelmeer gestoßen haben.

Wie Jesus habe auch Stephanus im Prozess, der ihm vom Hohen Rat gemacht wurde, mit falschen Zeugen und Ungläubigen zu tun gehabt, so Papst Franziskus unter Verweis auf die Lesung aus der Apostelgeschichte. Der erste Märtyrer der Christenheit habe standhaft seine Vision Gottes wiedergegeben und an die Propheten erinnert, die für ihre Überzeugung starben. Dies war seinen Verfolgern ein Dorn im Auge: „Das Wort Gottes missfällt immer gewissen Herzen. Das Wort Gottes stört, wenn du ein hartes Herz hast, ein ungläubiges Herz, weil das Wort Gottes dich dazu treibt, weiterzugehen und das Brot zu suchen, von dem Jesus sprach, und deinen Hunger daran zu stillen. In der Offenbarungsgeschichte sind viele Märtyrer wegen ihrer Treue zum Wort Gottes, zur Wahrheit Gottes getötet worden.“

So wie Stephanus seien heute auch viele Christen Opfer der Verfolgung durch „moderne Hohe Räte“, die sich für die Herren der Wahrheit hielten, fuhr der Papst fort. Viele dieser Unterdrückten würden nicht von der Berichterstattung der Medien erfasst und  schlichtweg vergessen, so der Papst: „Das sind so viele versteckte Märtyrer, die – um ihrer Familie treu zu sein – sehr für ihre Treue leiden. Vereinen wir uns in der Eucharistie mit Jesus und mit all jenen Brüdern und Schwestern, die das Märtyrium der Verfolgung, der Verleumdung und der Tötung leiden, um dem einzigen Brot treu zu sein, das sättigt: Jesus.“

(rv 21.04.2015 pr)








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