2015-04-03 10:58:00

Israelisches Höchstgericht verbietet Mauer im Cremisantal


Frohe Nachrichten kurz vor Ostern für die Christen im Cremisantal: Die Trennmauer zwischen Israel und dem Westjordanland wird doch nicht durch das Tal im Gemeindegebiet von Beit Jala geführt werden. Das israelische Höchstgericht hat den Antrag des Verteidigungsministeriums auf eine Trassenführung im Cremisantal zurückgewiesen. Dies berichtet am Gründonnerstag die italienische katholische Nachrichtenagentur SIR unter Berufung auf Quellen aus dem lateinischen Patriarchat von Jerusalem. Die Christen vor Ort seien froh, so der palästinensische Pater Ibrahim al-Shomali, ehemaliger Pfarrer von Beit Jala, im Gespräch mit Radio Vatikan. Der juristische aber gleichzeitig auch diplomatische Streit dauerte bereits seit Jahren an. „Wir sind jetzt alle froh, dass das vorüber ist und Klarheit herrscht. Das Gerichtsurteil kam ja noch zu einem für uns Christen sehr wichtigen Tag: am Gründonnerstag gedenken wir dem Letzten Abendmahl Christi. Ich denke natürlich nicht, dass die israelischen Richter das wussten oder bewusst waren. In gewisser Weise hatten wir die Unterstützung unsers Herrn.“

Von der Trennmauer im Tal von Cremisan wären 58 christliche Bauernfamilien aus Beit Jala betroffen gewesen, aber auch zwei große Ordenshäuser der Don Bosco Schwestern und der Salesianer Don Boscos. Die Schwestern betreiben einen Kindergarten und eine Volksschule mit 400 Schülerinnen und Schülern.

„Wir sind auch froh, dass es zu einem definitiven Urteil kam, denn seit drei Jahren feierten die Gläubigen an dem Ort, wo die Mauer hätte stehen sollen, jeden Freitag um 15 Uhr – also dem Todeszeitpunkt Jesu – einen Gottesdienst. Damit wollten wir sagen, dass nur der Herr uns retten und beistehen kann.“

Die katholische Kirche im Heiligen Land hat sich seit Jahren gemeinsam mit den betroffenen Bauern und Ordensleuten gegen den Bau der Trennmauer im Cremisan-Tal engagiert.

Das Kloster der Salesianer Don Boscos führt seit 125 Jahren das Weingut Cremisan, dessen Produkte weit über das Heilige Land hinaus geschätzt werden. Der Erlös aus dem Weinbau wird für den Unterhalt von Don Bosco Schulen und Berufsausbildungszentren investiert.

(rv/kap 03.04.2015 mg)








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