2015-04-01 08:28:00

Nigeria: Bischöfe drängen auf Annahme des Wahlergebnisses


Die Bischofskonferenz Nigerias drängt die Parteien dazu, die Stimmergebnisse der Präsidentschafts- und Parlamentswahl vom Samstag zu akzeptieren. Besonders die beiden größten Parteien sollten ihre Anhänger zu Frieden mahnen. Mit diesen Worten zitiert eine Zeitung den Konferenzvorsitzenden, Abujas Erzbischof Ignatius Kaigama. Unbedingt gelte es Unruhen im Land infolge eines Wechsels an der Staatsspitze zu verhindern, um so der Terrorgruppe Boko Haram keinen Raum für erneute Angriffe zu bieten.

Den Stimmauszählungen zufolge hat der Oppositionskandidat Muhammadu Buhari die Präsidentschaftswahl gewonnen. Der Muslim setzte sich mit deutlichem Vorsprung vor dem christlichen Amtsinhaber Goodluck Jonathan durch. Für das Amt vorgeschrieben ist neben einer absoluten Mehrheit auch das Erreichen von mindestens 25 Prozent der Stimmen in zwei Drittel der Bundesstaaten. Jonathan gestand seine Niederlage ein und gratulierte dem künftigen Präsidenten Buhari.

Kaigama gratulierte dem nigerianischen Volk für sein friedliche Verhalten während der Wahlen am Samstag, sowie auch für die Geduld und Zähigkeit, als der Wahlprozess aufgrund technischer Pannen noch bis Sonntag verlängert werden musste. Obwohl Beobachter eine Manipulation der Wahlergebnisse bei der Weiterreichung befürchteten, zeigte er sich optimistisch, dass die von der Wahlkommission INEC veröffentlichten Zahlen der Realität entsprechen würden. Alle Parteien sollten den Volkswillen respektieren und somit die Souveränität der Menschen stärken.

Dass die Wahl, zu deren Teilnahme rund 70 Millionen Nigerianer berechtigt waren, „frei“ und „ohne Beeinträchtigungen durch Gewalt“ verlaufen sei, hatte der Bischof von Maiduguri, Oliver Dashe Doeme, am Dienstag gegenüber der vatikanischen Nachrichtenagentur "Fides" erklärt. Laut Doeme, dessen Bischofssitz die Hauptstadt des von der islamistischer Gewalt besonders betroffenen Bundesstaates Borno ist, sei es der Terrorgruppe Boko Haram entgegen allen Befürchtungen „in weiten Teilen des Landes nicht gelungen, die Wahl zu verhindern“; in Maiduguri habe es keine Boko-Haram-Provokation gegeben.

Um Anschlägen vorzubeugen, hatte die nigerianische Armee zahlreiche Luftangriffe gegen die Stellungen von Boko Haram durchgeführt. In einigen ländlichen Regionen habe es Presseberichten zufolge allerdings Anschläge der islamistischen Sekte gegeben, bei denen auch mehrere Dutzend Todesopfern zu beklagen waren. Auf das technische Problem verwies zudem auch Doeme: Die Erkennung der digitalen Fingerabdrücke der Wähler habe noch nicht vollständig funktioniert, weshalb viele Wähler mehrmals zu den Wahllokalen kommen mussten.

(kna 01.04.2015 sk)








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