2015-03-28 12:15:00

Ö: Abschaffung der eugenischen Indikation überfällig


Die Abschaffung der straffreien Abtreibung von Kindern mit Behinderung bis in den neunten Monat, die in Österreich derzeit diskutiert wird, ist in den Augen des St. Pöltner Bischofs Klaus Küng „ohne Zweifel längst überfällig": Es sei schließlich die „größtmögliche Diskriminierung behinderter Menschen, wenn die Entdeckung einer Behinderung oder der bloße Verdacht darauf eine Abtreibung bis unmittelbar vor der Geburt straffrei macht", so der in der Österreichischen Bischofskonferenz für medizinethische Fragen zuständige Bischof in einem Gastkommentar für die Zeitung Standard.

Der medizinische Fortschritt immer besserer Diagnosemethoden erlaube es zwar, Missbildungen früher und sicherer zu erkennen, doch sei dies für das Kind „zunehmend lebensgefährlich": Schon bloßer Verdacht könne hier ein Todesurteil bedeuten, wobei außerdem Fehldiagnosen nicht selten seien. „Manche verkünden es als Fortschritt, dass Kinder mit Behinderungen nicht mehr zur Welt kommen. Mir läuft es kalt über den Rücken", so der Bischof. Kinder mit Down-Syndrom würden weltweit zu achtzig Prozent abgetrieben, in der Schweiz zu 92 Prozent; in Österreich fehlen Statistiken, wobei Küng von einer Zahl nur wenig hinter der Schweiz ausgeht. Das Leben aller Menschen sei gleich an Würde und Wert, betont der Bischof.

 

(kap 28.03.2015 ord)








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