2015-03-25 12:26:00

Papst bittet um Gebet für Synode: „Gerede hilft nicht weiter“


„Alle sollen wir für die Bischofssynode beten. Denn weiter hilft uns nicht das Gerede, sondern das Gebet.“ Das betonte der Papst an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Franziskus rief zu einer Gebetsinitiative bis zum nächsten Oktober auf.

Vor mehreren tausend Menschen, die im strömenden Regen ausharrten, erinnerte er zunächst an das Fest Verkündigung Jesu an Maria, das die Kirche an diesem 25. März – genau neun Monate vor Weihnachten – begeht. „Der Erzengel Gabriel besucht das demütige Mädchen von Nazaret und kündigt ihm an, dass es empfangen und den Sohn Gottes gebären wird... Das ist sehr schön: Es zeigt uns, auf wie tiefe Weise das Geheimnis der Inkarnation, so wie Gott sie gewollt hat, nicht nur die Empfängnis im Bauch der Mutter, sondern auch die Aufnahme in eine echte Familie bedeutet.“

Damit war der Papst beim Stichwort Familie, um das sich auch der von ihm in Gang gesetzte synodale Prozess dreht. Vor allem auf der im nächsten Oktober in Rom stattfindenden Bischofssynode sollen Entscheidungen für eine neue Ehe- und Familienpastoral fallen. Franziskus erinnerte aber auch daran, dass an diesem 25. März vor genau zwanzig Jahren der heilige Papst Johannes Paul II. seine Enzyklika ‚Evangelium Vitae’ unterzeichnete: Es ist der Grundlagentext für katholisches Engagement zum Schutz des Lebens.

„In ‚Evangelium Vitae’ hat die Familie einen zentralen Platz, weil sie der Ursprung des menschlichen Lebens ist. Das Wort meines verehrten Vorgängers erinnert uns daran, dass das menschliche Paar von Anfang an von Gott gesegnet worden ist, um eine Gemeinschaft der Liebe und des Lebens zu bilden, der die Mission der Fortpflanzung anvertraut ist. Christliche Eheleute, die das Ehesakrament eingehen, erklären sich bereit dazu, diesen Segen zu ehren, mit der Gnade Christi, lebenslang... Die Kirche als Mutter lässt die Familie nie im Stich, auch wenn sie in Turbulenzen, verletzt, beschädigt ist. Auch wenn sie in die Sünde verfällt oder sich von der Kirche entfernt: Die Kirche wird immer alles tun, um sie zu pflegen und zu heilen, sie zur Umkehr einzuladen und zur Versöhnung mit dem Herrn.“

Dazu brauche es Gebet, viel Gebet: „Und darum haben wir, zusammen mit meinen Mitarbeitern, beschlossen, ab heute erneut um inständiges Gebet für die Bischofssynode über die Familie zu bitten. Wir bitten verstärkt darum bis zum kommenden Oktober, wenn die Ordentliche Synodenversammlung zur Familie stattfinden wird. Ich wünsche mir, dass dieses Gebet wie der ganze synodale Weg überhaupt vom Mitleid des Guten Hirten mit seiner Herde belebt wird, vor allem mit den Menschen und den Familien, die aus unterschiedlichen Gründen müde und mutlos sind, ‚wie Schafe, die keinen Hirten haben’ (Mt 9,36).“ Das Gebet werde hoffentlich der Kirche dabei helfen, „noch entschiedener und noch geeinter die Barmherzigkeit Gottes für die Familien der Welt, ohne Ausnahme, inner- wie außerhalb der Herde zu bezeugen“.

„Ich bitte Sie: Lassen Sie es doch nicht an Ihrem Gebet fehlen! Alle – Papst, Kardinäle, Bischöfe, Priester, Ordensleute, Laien – alle sind wir aufgerufen, für die Synode zu beten. Das brauchen wir, und kein Gerede! Ich bitte auch die um Gebet, die sich fern fühlen oder die ans Beten nicht gewöhnt sind. Dieses Gebet für die Familiensynode ist zum Wohl aller.“

An der Generalaudienz von diesem Mittwoch nahm auch der Schotte Mike Haines teil: Er ist der Bruder des Sicherheitsexperten David Haines, der im September 2014 von der Terrorgruppe ‚Islamischer Staat’ in Syrien geköpft worden ist. Seitdem engagiert sich Mike Haines für den interreligiösen Dialog. Zu seiner Begegnung mit dem Papst begleiteten ihn die Witwe eines Briten, der ebenfalls vom IS hingerichtet wurde, sowie der Londoner Imam Shahnawaz Haque. 

(rv 25.03.2015 sk)








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