2015-03-19 13:02:00

Frankreich: „Osservatore“ würdigt Palliativ-Gesetz


Die Vatikanzeitung wertet die von der Assemblée Nationale angenommene Gesetzesregelung für sterbenskranke Patienten deutlich anders als französische Religionsvertreter, unter ihnen auch katholische Bischöfe. Es handele sich nicht um ein Euthanasie-Gesetz, so der „L´Osservatore Romano“ in der Donnerstagsausgabe. Das Parlament in Paris hat am Mittwochnachmittag mit 436 Ja-Stimmen gegen 34 Nein-Stimmen, bei 87 Enthaltungen, die Vorlage angenommen. Nun muss noch der französische Senat darüber befinden. Bei dem Gesetz gehe es in erster Linie darum, dass für sterbenskranke Patienten palliative Methoden angewandt werden sollen. Wie die Vatikanzeitung weiter betont, sieht das neue Gesetz durchaus vor, dass es „keine medizinischen Übertreibungen“ geben dürfe. Wenn ein Patient zu viele Schmerzen durch die Medikamente habe, sehe die neue Regelung vor, dass der Patient darauf verzichten könne. In dem Gesetz werde weder das Stichwort „Euthanasie“ noch Suizidbeihilfe erwähnt, noch gebe es – nach Ansicht des „Osservatore“ – Anzeichen dafür, dass es um aktive Sterbehilfe gehe. Ein Aufruf von Religionsvertetern hatte das Gesetz kürzlich scharf kritisiert; zu den Unterzeichnern gehört auch Kardinal Philippe Barbarin von Lyon.

(or 19.03.2015 mg)








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