2015-03-16 11:28:00

"Ut omnes unum sint" - Ausstellung im Pilgerzentrum


„Ut omnes unum sint“ „dass alle eins seien“ - dieser Vers aus dem Johannesevangelium ist auch der Titel einer Ausstellung, die im Deutschen Pilgerzentrum in Rom zu sehen ist. Der Künstler heißt Wilmer Herrison, er stammt aus Venezuela und lebt heute in Frankreich. Herrison studierte mit 23 Jahren an der Ecole du Louvre die Techniken alter Freskenmalerei, die ersten Gemälde italienischer Künstler und die Malerei der Niederlande; 2011 hatte er zwei Einzelausstellungen in Venezuela, und auch in Venedig und Frankreich waren seine Werke schon zu sehen.

Jetzt also Rom. Warum seine aktuelle Ausstellung den Titel „Ut omnes unum sint“ trägt, erklärt Wilmer Herrison so: „Ich habe Theologie studiert. Die Torah, den Koran... und ich habe begonnen, die Ansichten der orthodoxen Christen zu studieren. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass alle einen gemeinsamen Kern haben. Für mich ist es wichtig, das zu kommunizieren, also zwischen den einzelnen Religionen zu vermitteln und die Einheit zwischen den Religionen und den Familien zu zeigen.“

Seine Bilder sind große, meist quadratische Leinwandgemälde und jedes einzelne basiert auf wenigen Farben. Der Künstler arbeitet mit verschiedenen Techniken und gestaltet mit eigens entwickelten Messern und Pinseln vor allem feine Linien, die ein großes Ganzes ergeben. Seine Bilder stellen den Teil eines Pilgerwegs dar, so Herrison, und deshalb habe er auch das Pilgerzentrum als Ort für seine Ausstellung ausgewählt. Das Ganze lief ziemlich spontan ab, wie Pfarrer Werner Demmel, Leiter des Pilgerzentrums, erzählt:

„Der Künstler kam hier zufällig vorbei, wir sind ins Gespräch gekommen, und sofort ist die Idee entstanden, diese Wände kann man doch nutzen!“ Besonders begeistert habe ihn das Interesse des Künstlers an Religion und Philosophie, und seine Umsetzung der theoretischen Inhalte des Studiums in Gemälde. Demmel hofft, dass die Pilger, die im Zentrum ein und ausgehen, Ideen und Inspirationen mitnehmen. „Ich erfahre auch seine Deutungen, die er mir immer wieder mitgibt, wenn wir vor einem Bild stehen, und wie er auf die Idee gekommen ist, es zu malen, als sehr bereichernd. Ich denke auch, es bringt Farbe in unser Zentrum.“

Passend zu dieser Ausstellung hat Wilmer Herrison auch zwei Bilder für den emeritierten Papst Benedikt geschaffen, die er ihm persönlich überreichen wird. „Ich bewundere ihn sehr und möchte gerne mit ihm über meine Reisen sprechen, bei denen ich zu dem Schluss gekommen bin, dass alle Religionen einen gemeinsamen Kern haben. Er hat oft von dieser Ansicht gesprochen. Und es ist wichtig für unseren Glauben.“ Mal sehen, was der frühere Theologieprofessor Joseph Ratzinger, jetzt Papa emeritus, zu Herrisons These vom gemeinsamen Kern der Religionen sagt.

Die Ausstellung gastiert bis zum 2. Mai im Pilgerzentrum in Rom, ganz nah an der Engelsbrücke.

(rv 16.03.15 fs)








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