2015-03-12 15:12:00

D: Orthodoxe kritisieren die Äußerungen von Martin Schulz


Die orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) hat Äußerungen des Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, zur Orthodoxie in Europa zurückgewiesen. In einem offenen Brief an Schulz kritisierte sie dessen Stellungnahme in den ARD-Tagesthemen vom 29. Januar zu seinem Besuch bei der neuen griechischen Regierung, wie die OBKD am Donnerstag in Dortmund mitteilte. Schulz hatte die Ansicht vertreten, dass es in Griechenland in Regierungskreisen „Leute gibt, die sind auf dem Trip, dass das Orthodoxe, das Russische, das unserem Gesellschaftsmodell feindlich gegenüberstehende Modell der gelenkten Demokratie vielleicht das bessere sei“. Die „gelenkte Demokratie des Wladimir Putin, (...) dieses Rückwärtsgewandte, die orthodoxe Gemeinsamkeit“ sei „sicher nicht das Modell für das 21. Jahrhundert, ganz sicher auch nicht für Griechenland“, so Schulz.

Die orthodoxen Bischöfe Deutschlands nahmen diese Äußerungen bei ihrer jüngsten Frühjahrsvollversammlung in München „mit Überraschung zur Kenntnis“, wie es in der OBKD-Mitteilung heißt. „Die implizit in Ihrem Interview enthaltene Einschätzung, dass Orthodoxie und Demokratie sich ausschließende Begriffe seien, ist in letzter Zeit häufiger anzutreffen; sie ist ausgrenzend, ehrverletzend und nicht zuletzt sachlich falsch“, betonten die Bischöfe. Wenn sich der höchste parlamentarische Repräsentant der Europäischen Union in dieser Form äußere, sei dies „nicht akzeptabel“.

(kna 12.03.2015 ord)








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