Seit 2006 sind nach Angaben von Hilfswerken in Mexiko mehr als 20.000 Menschen
„verschwunden“. Die Betroffenen seien vermutlich Opfer von Verbrechen geworden, an
denen neben Kriminellen auch Behörden und Polizei beteiligt seien, heißt es in einer
Studie von Misereor, ‚Brot für die Welt’ und der Deutschen Menschenrechtskoordination
Mexiko. Sie wurde am Freitag im Berliner Bundestag vorgestellt. Die Herausgeber der
Studie fordern Bundesregierung und EU-Parlament auf, das geplante Sicherheitsabkommen
mit Mexiko solange auszusetzen, bis das Phänomen des „Verschwindenlassens“ in dem
mittelamerikanischen Land entschlossen bekämpft werde. „Solange Polizei und Militär
bis in die höchsten Kreise in systematische Verbrechen verstrickt sind, würde ein
Sicherheitsabkommen zwischen Deutschland und Mexiko diese Gewalt nur legitimieren“,
so ‚Brot für die Welt’-Referentin Julia Duchrow.
Weltweite Aufmerksamkeit erlangte 2014 das Schicksal von 43 verschwundenen Studenten
im Bundesstaat Guerrero. „Erst mit diesem Fall wurde einer breiten Öffentlichkeit
bekannt, worauf unsere mexikanischen Partner und Menschenrechtsorganisationen seit
vielen Jahren aufmerksam machen“, so Misereor-Referent Heinrich Oelers. Diese Fälle
müssten systematisch verfolgt und aufgeklärt werden.
(kna 05.03.2015 sk)
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