2015-02-26 11:51:00

Syrien: IS soll Dutzende von Christen entführt haben


Wieder eine Schreckensnachricht aus dem Nahen Osten: Die Terrormiliz IS soll Dutzende von assyrischen Christen im Nordosten Syriens entführt haben. Die Angaben über die Zahl der Entführten schwanken zwischen 90, 150 und sogar 200 Menschen. Sie wurden den Meldungen zufolge aus elf Dörfern am Fluss Khabur verschleppt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte spricht von derzeit 220 Entführten. Eine Kirche wurde zerstört, einige Dörfer sollen im Moment von IS-Kämpfern besetzt sein. In der Gegend sind auch kurdische Perschmerga-Kämpfer unterwegs, außerdem kommt es zu massiven Luftanschlägen der internationalen Koalition. 

Die Angaben über die Entführungen sind wegen des Bürgerkriegs nicht oder nur schwer zu überprüfen. Der Präsident der syrischen Caritas, der chaldäische Bischof Antoine Audo von Aleppo, sagte im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Das ist eine Zone in der Nähe der Stadt Hassake, im Nordosten Syriens. Es handelt sich um ungefähr 35 Dörfer, hauptsächlich assyrische. Drei chaldäische Dörfer, die also zu mir gehören. Ich habe mit meinem Vikar in Aleppo gesprochen, der in Kontakt mit Hassake ist, und er hat von der Ankunft von 3.000 Menschen gesprochen: Familien aus diesen Dörfern flüchten in Richtung Hassake. Sie haben ein Hilfsprogramm für die Christen auf die Beine gestellt, damit sie bei den Christen dort unterkommen können. Man sagt, dass die Christen entführt wurden, um einen Austausch mit Kurden machen zu können. Die Kurden haben nämlich Mitglieder des Islamischen Staats zu Geiseln genommen.“

Bischof Audo ist alarmiert über die Tatsache, dass der IS sein Unwesen jetzt in Hassake treibt, also einer Provinz, die zwischen dem Irak und der Türkei liegt:

„Ich denke, dass sie die Unterstützung der Türkei haben. Wir können das klar sagen, auch wenn die Türkei das nicht zugeben will. Die Türken wollen den Krieg gegen die Kurden in dieser Region, das ist klar. Und dann wollen sie Terror und Chaos fördern. Ich denke, das Ziel dieser Politik ist es, Syrien zu zerstören und dann aufzuteilen. So wie es bereits mit dem Irak geschehen ist.“

(rv 26.02.2015 no)








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