2015-02-24 11:03:00

Niger: Christen für den Wiederaufbau


Einen Monat nach den Verwüstungen von 45 Kirchen im westafrikanischen Niger versucht die christliche Minderheit in dem Land einen Neuanfang und Wiederaufbau. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt der Erzbischof von Niamey, Laurent Djalwana Lompo, dass nach der Schließung der katholischen Schulen und den Beschädigungen der Kirchen die Zeit der Versöhnung gekommen sei.

„Die Situation im Land ist wieder ruhiger geworden. Darum können wir jetzt mit dem Wiederaufbau der Kirchen und Einrichtungen beginnen. Sie hatten unsere Kirchen zerstört - aber nicht unseren Glauben.“

Mitte Januar kam es in vielen Städten im Niger wegen den erneuten Veröffentlichungen von Mohammed-Karikaturen auf dem Titelblatt der damals neuen Ausgabe von „Charlie Hebdo“ in Paris zu gewaltsamen Protesten. Da Christen in dem Land als „Westler“ gelten, richteten sich die Proteste vor allem gegen sie.

„Viele Christen haben seither Angst vor ihren eigenen Mitbürgern bekommen. Doch wir hatten schon während der Protesten viel Solidarität von etlichen Muslimen im Land erhalten. Das war für uns ein Hoffnungsschimmer und jetzt können und wollen wir wieder mit Zuversicht in die Zukunft blicken.“

Zur Erinnerung: In der Hauptstadt Niamey wurden bei den Protesten vor einem Monat zwei verkohlte Leichen in einer niedergebrannten Kirche entdeckt. Die Polizei ging in Niamey mit Tränengas gegen Hunderte Demonstranten vor, die mit Steinen warfen. Mindestens zehn weitere Menschen kamen bei den Protesten ums Leben. In Zinder, der zweitgrößten Stadt der ehemaligen französischen Kolonie, kamen nach Polizeiangaben fünf Menschen bei Protesten gegen die Karikatur um. Zudem soll dort eine Frau durch Tränengas und Rauch erstickt sein.

(rv/zeit 24.02.2015 mg)








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