2015-02-18 08:26:00

Papst dankt Lampedusa-Rettern


 Papst Franziskus hat am Dienstagabend Mitglieder der italienischen Küstenwache in seiner Residenz im Vatikan empfangen. Sie berichteten ihm aus erster Hand über die schwierigen Rettungseinsätze für Bootsflüchtlinge vor der Insel Lampedusa. Vatikansprecher Federico Lombardi bestätigte, dass der Papst die Delegation der „Guardia Costiera“ zwischen 19.00 und 19.45 Uhr in der vatikanischen Casa Santa Marta getroffen habe. In ihrer Begleitung war auch der italienische Verkehrsminister Maurizio Lupi. Franziskus drückte den Helfern seine Dankbarkeit für ihren Einsatz aus.

Der Papst macht immer wieder auf das Schicksal der Bootsflüchtlinge aufmerksam; seine erste Reise als Oberhaupt der Kirche führte ihn im Sommer 2013 nach Lampedusa. Angesichts der Kämpfe in Libyen hat sich die Zahl der Menschen, die von dort aus per Boot Richtung Europa fliehen, stark erhöht – und damit auch die Zahl der Rettungseinsätze. 

Aber wenn die Küstenwache ihren Teil zur Rettung der Menschen getan hat, dann beginnen erst viele Probleme. So ist zum Beispiel auf der Aufnahmeinsel Lampedusa in den Auffanglagern für etwa 400 Menschen Platz, derzeit sind es über 1.000, die dort in Sicherheit gebracht wurden. Europa muss aufhören, die Insel als Rand und Grenze zu betrachten, dass erzeuge nur noch mehr Leiden. Das sagt gegenüber Radio Vatikan die Bürgermeisterin von Lampedusa, Giusi Nicolini. „Ich habe ganz konkret darum gebeten, den Irrtum des Aufgebens des Programms „Mare Nostrum“ zu korrigieren ohne eine Alternativlösung gefunden zu haben, denn „Triton“ schafft es einfach nicht, diese menschliche Notlage zu bewältigen.“ Mare Nostrum - unser Meer - war eine Aktion der italienischen Marine zur Rettung von Flüchtlingen, sie wurde ersetzt von Triton, einer Aktion der EU zum Schutz der Grenzen.

Die Inselbewohner begegneten der Situation immer noch mit viel Mut und Fassung. Es könne aber nicht Aufgabe der Insel alleine bleiben, auch andere Regionen Italiens müssten ihre Türen öffnen und Menschen aufnehmen. „Wir wollen weiterhin als Insel der Ort der Soforthilfe sein, dann aber müssen die Menschen schnell woanders hin gebracht werden, zum Wohl aller. Vor allem müssen sie würdig aufgenommen werden.“

Die Präsenz von Islamisten unter den Flüchtlingen beunruhige sie schon, fügt Nicolini an. Aber es ändere nichts. „Vor allem ändert es nicht unsere Willkommensbereitschaft.“

(rv 18.02.2015 ord)








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