2015-02-17 10:50:00

Papst betet für ermordete Kopten


Papst Franziskus hat an diesem Dienstag erneut an die 21 koptischen Christen erinnert, die von der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ in Libyen hingerichtet worden sind. Bei seiner Frühmesse in der vatikanischen Casa Santa Marta sagte der Papst zu Beginn:

„Wir feiern diese heilige Messe für unsere 21 koptischen Brüder, die aus dem alleinigen Grund, weil sie Christen waren, enthauptet worden sind. Beten wir für sie, dass der Herr sie als Märtyrer aufnehme; für ihre Familien; für meinen Bruder Tawadros, der so sehr leidet.“

Tawadros ist der Patriarch der koptisch-orthodoxen Kirche; Franziskus hat ihn am Montagabend angerufen, um ihm sein Beileid zum Tod der ägyptischen Geiseln in Libyen auszusprechen. Vatikansprecher Federico Lombardi gab an, Franziskus habe „tiefes Mitgefühl bekundet für den Schmerz der koptischen Kirche über die barbarische Ermordung der koptischen Christen“. In seiner Frühmesse vom Dienstag bezog der Papst zwei Verse aus Psalm 31 auf die Ermordeten: „Sei mir ein schützender Fels, / eine feste Burg, die mich rettet. * Denn du bist mein Fels und meine Burg, / um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten“ (V. 3-4).

Die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ hatte am Sonntag ein Video veröffentlicht, das die Enthauptung der 21 Kopten an einem Strand in Libyen zeigen soll. Als Reaktion darauf hat Ägypten Stellungen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ im Nachbarland bombardiert. Auch Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi kondolierte Tawadros; die Regierung kündigte an, in der Provinz Minya, der Heimat der Getöteten, eine Kirche zu ihrem Andenken zu errichten. Derweil sollen dem „Islamischen Staat“ in Libyen viele weitere ägyptische Gastarbeiter, darunter auch koptische Christen, in die Hände gefallen sein.

Der Apostolische Vikar in Tripolis, Bischof Giovanni Martinelli, will trotz des Vormarschs von Dschihadisten in Libyen bleiben. Er glaubt nicht, dass die Vorgänge im Land eine besondere Bedrohung für Europa darstellen. Das sagte er dem italienischen Fernsehsender RAI. „Für Italien bestehen keine Risiken, nein. Hauptsache, es gibt keine brüsken Stellungnahmen; aber Italien war bisher noch ziemlich vorsichtig. Zu einem militärischen Eingreifen sage ich: Nein! Man muss die Möglichkeit finden, einen Dialog aufzubauen, der verlorengegangen war.“

(rv 17.02.2015 no/sk)








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