2015-02-03 14:09:00

Durchbruch: Romero wird bald seliggesprochen


Einer Seligsprechung von Oscar Arnulfo Romero steht nichts mehr im Weg: Der 1980 ermordete Erzbischof von San Salvador ist an diesem Dienstag vom Vatikan als Märtyrer anerkannt worden. Ein Dekret der zuständigen Heiligenkongregation bestätigt, dass eine Todesschwadron Romero „aus Hass gegen den Glauben“ (odium fidei) hingerichtet hat. Der 1917 geborene Erzbischof wurde am 24. März 1980 erschossen, als er in einem Krankenhaus der Hauptstadt die Messe feierte; kurz darauf glitt El Salvador in einen Bürgerkrieg ab. Kurz vor seinem Tod hatte der Erzbischof mit deutlichen Worten Gewalt und Ungerechtigkeit in seinem Land kritisiert.

Die Nachricht vom Durchbruch im Romero-Verfahren kam am Dienstag nach einer Audienz des Papstes für den Präfekten der Heiligenkongregation, Kardinal Angelo Amato. Einen Termin für die Seligsprechung gibt es noch nicht. Der heilige Papst Johannes Paul II. hatte 1983, also drei Jahre nach dem Mord, bei einem Besuch in San Salvador am Grab Romeros gebetet. Der Prozess für eine Seligsprechung begann 1997, hatte jedoch mit vielen Hindernissen zu kämpfen. Erst der Amtsantritt des ersten lateinamerikanischen Papstes im März 2013 beschleunigte das Verfahren wieder. Der Postulator für eine Seligsprechung Romeros, der italienische Bischof Vincenzo Paglia, wird am Mittwoch im Vatikan vor die Presse treten.

Die feierliche Seligsprechung des Märtyrer-Erzbischofs Romero wird voraussichtlich in San Salvador vollzogen – allerdings nicht vom Papst selbst, sondern durch einen von ihm beauftragten Bischof. Das hat Franziskus Mitte Januar während seiner Philippinen-Reise angedeutet. Wörtlich sagte er zu Journalisten: „Da wird es einen Krieg geben zwischen Kardinal Amato und Erzbischof Paglia, wer von beiden die Seligsprechung vornehmen wird.“

(rv 03.02.2015 sk)








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