2015-02-02 14:04:00

Syrien: „Christliche Dörfer wie Geisterstädte“


Dschihadisten der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) sind am Wochenende in das christliche Dorf Tel Hormuz eingedrungen, um eine Kirche zu plündern. Sie zwangen die Einwohner außerdem, ihre Kreuze abzunehmen. Das bestätigte der syrisch-katholische Erzbischof von Hassaké-Nisibi, Jacques Behnan Hindo, am Montag der katholischen Nachrichtenagentur Fides: „Vergangenen Freitag kamen zwei bewaffnete Kämpfer des Islamischen Staates aus den Bergen und drangen in das Dorf ein, in dem noch mehrere christliche Familien leben. Die Islamisten nahmen Wertgegenstände aus der Kirche mit und zwangen die Christen dazu, ihre Kreuze zu entfernen oder zu verstecken.”

Ähnliche Übergriffe und Einschüchterungen hatte es bereits in anderen christlichen Dörfern der Region entlang des Flusses Khabur gegeben. Laut Erzbischof Hindo gab es einmal dreißig christliche Dörfern, die in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstanden seien und hauptsächlich von assyrischen und chaldäischen Christen aus dem Norden des Irak bewohnt wurden. Sie suchten dort Zuflucht vor Schikanen durch die irakische Armee.

Die Dörfer seien einst „blühend“ gewesen, heute wirkten sie wie „Geiststädte“, zitiert die Agentur den Erzbischof. In Tel Hormuz lebte bisher die größte assyrische Gemeinde mit rund 4.000 Menschen. Heute zähle man dort nicht mehr als 300 Christen, so der Erzbischof.

(fides 02.02.2015 no)








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