Die römisch-katholische und griechisch-katholische Kirche in der Ukraine haben den Raketenangriff prorussischer Rebellen auf die südostukrainische Hafenstadt Mariupol scharf verurteilt. Die römisch-katholischen Bischöfe des Landes bezeichneten den Angriff in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung als „barbarischen Akt“. Kein politisches Ziel rechtfertige das „Töten unschuldiger Menschen“. Die Bischöfe beteten für die 30 getöteten Zivilisten, die rund hundert Verletzten und ihre Angehörigen, hieß es weiter.
Ein diplomatisch gelöstes Ende des Ukraine-Konflikts scheint somit weiter in die Ferne gerückt zu sein. Papst Franzikus hat ebenso beim Angelus-Gebet auf diese neuen Entwicklungen reagiert und das Töten der Zivilisten verurteilt.
Auch das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche, der Kiewer Großerzbischof
Swjatoslaw Schewtschuk, sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Er bat die internationale
Staatengemeinschaft um Hilfe, Frieden in der Ukraine zu schaffen. Für den Tod der
Zivilisten seien „russische Kämpfer“ verantwortlich, hieß es auf der Internetseite
der mit Rom verbundenen Kirche. Der orthodoxe Kiewer Patriarch Filaret erklärte, der
Angriff auf einen Vorort von Mariupol beweise erneut, dass die von Separatisten ausgerufene
„Volksrepublik Donezk“ eine „Terrororganisation“ sei. „Die Welt muss den Kreml-Terrorismus
im Donbass verurteilen“ forderte das Oberhaupt der 1992 vom Moskauer orthodoxen Patriarchat
abgespaltenen Kirche.
Mehr als 4.700 Menschen kamen laut Schätzungen der Vereinten Nationen seit April
ums Leben. Nach
Angaben der Regierung in Kiew kämpfen in der Ostukraine rund 9.000 russische Soldaten
an der Seite der Aufständischen.
(kna)
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