2015-01-22 10:41:00

„Zeugen des wahren Lebens“


Jedes Jahr in der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen besuchen Lutheraner aus Finnland den Vatikan – eine Tradition, die jetzt schon auf stolze dreißig Jahre zurückblicken kann. Papst Franziskus kam an diesem Donnerstag ihnen gegenüber auf das Motto der diesjährigen Gebetswoche zu sprechen: „Gib mir zu trinken“. Das sind, im Johannes-Evangelium (Joh 4,7), die Worte Jesu zur Samariterin am Jakobsbrunnen.

„Das erinnert uns daran, dass die Quelle jeder Gnade der Herr selbst ist, und dass seine Gaben die, die sie empfangen, verwandeln. Wir werden dadurch zu Zeugen des wahren Lebens, das allein von Christus kommt. Das Evangelium berichtet uns, dass viele Samaritaner damals durch das Zeugnis der Frau zum Glauben an Jesus kamen (vgl. Joh 4,39). Katholiken und Lutheraner können zusammen viel tun, um Zeugnis von der göttlichen Barmherzigkeit in unseren Gesellschaften zu geben. Ein gemeinsames christliches Zeugnis ist besonders in der Welt von heute nötig, wo Gleichgültigkeit und Unsicherheit herrschen und wo viele Menschen leiden.“

Papst Franziskus lobte auch die Fortschritte beim theologischen Dialog zwischen den Kirchen.

„Die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre, die vor etwas mehr als fünfzehn Jahren vom Lutherischen Weltbund und der katholischen Kirche offiziell unterzeichnet wurde, kann auch weiter unter uns Früchte der Versöhnung und der Zusammenarbeit hervorbringen. Der lutherisch-katholische Dialog in Finnland und Schweden über Rechtfertigung im Leben der Kirche denkt über wichtige Folgerungen aus der Gemeinsamen Erklärung nach. Wir hoffen, dass sich aus diesem Dialog über das Bild der Kirche als Zeichen und Werkzeug des Heils, das uns Jesus Christus gegeben hat, weitere Übereinstimmungen zwischen unseren Kirchen ergeben.“

(rv 22.01.2015 sk)








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