2015-01-22 12:41:00

Russland: Kyrill ruft zu Frieden in Ukraine auf


Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat ein Ende der Gewalt im Osten der Ukraine gefordert. „Die Bruderfehde im Donbass bringt vor allem den friedlichen Bewohnern unermessliches Leid“, sagte das orthodoxe Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei einer Veranstaltung im Kremlpalast. Er appellierte an die Konfliktparteien, die Feindseligkeiten zu stoppen und sich zu versöhnen. Bei den Kämpfen seien auch zahlreiche Kirchengebäude zerstört worden.

Kyrill beklagte, dass in der Westukraine Anhänger einer „schismatischen Gruppe“ gewaltsam orthodoxe Gotteshäuser an sich gerissen hatten. Geistliche der lokalen orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats würden schikaniert. In der Ukraine bestehen getrennte orthodoxe Kirchen des Moskauer und des Kiewer Patriarchats sowie eine autokephale orthodoxe Kirche und eine mit Rom unierte byzantinische Kirche. Die Kirche des Kiewer Patriarchats hatte sich mehrfach von Übergriffen auf die moskautreue Kirche distanziert. Vielmehr übernahm es seit Jahresbeginn nach eigenen Angaben mehr als 30 Gotteshäuser des Moskauer Patriarchats, nachdem der Konfessionswechsel bei Pfarrversammlungen beschlossen worden war.

Anlass der Rede Patriarch Kyrills im Kreml waren die Auftaktfeiern zum St.-Wladimir-Jahr 2015. Das Gedenkjahr erinnert an den von der Orthodoxie und der byzantinischen katholischen Ostkirche als Heiligen verehrten Kiewer Großfürsten Wladimir, dessen Todestag sich 2015 zum 1.000 Mal jährt. Wladimir war Initiator der Christianisierung der bis dahin heidnischen Ostslawen. Diese waren die Vorfahren der heutigen drei Nationen der Ukrainer, Weißrussen und Russen.

(kap 22.01.2015 sk)








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