2015-01-22 12:04:00

Papstpredigt: "Erlösung ist wichtiger als Heilung"


Papst Franziskus hat den Reigen seiner Frühmessen in der vatikanischen ‚Casa Santa Marta’ wieder aufgenommen. An diesem Donnerstag predigte er zu dem Thema, warum so viele Menschen Jesus in den Jahren seines öffentlichen Auftretens folgten. Sie sahen in ihm „eine Hoffnung“, so der Papst, „weil seine Art und Weise, zu handeln und zu lehren, ihr Herz berührte“.

„Das Volk spürt und sieht: In Jesus erfüllen sich die Verheißungen, in Jesus ist Hoffnung. Das Volk war etwas gelangweilt durch die Art und Weise, in der die Schriftgelehrten der damaligen Zeit lehrten; sie luden dem Volk so viele Gebote und Vorschriften auf die Schultern, aber rührten den Menschen nicht ans Herz. Und als das Volk Jesus sieht und hört, seine Gleichnisse, seine Seligpreisungen, da fühlt es sich im Innern angerührt – es ist der Heilige Geist, der das hervorruft! – und bricht auf, um Jesus zu sehen.“

Viele Menschen hätten sich von Jesus zunächst Heilung von Krankheiten und Leiden versprochen: „Sie warfen sich auf ihn, um ihn zu berühren und durch die Berührung gesund zu werden“, formulierte der Papst. Das Wichtigste sei allerdings nicht, dass Jesus heile, sondern „dass er das Zeichen einer anderen Art von Heilung ist“:

„Jesus rettet! Diese Heilungen, diese Worte, die zu Herzen gehen, sind Zeichen und Anfang einer Rettung. Und das ist wichtiger als die Heilungen – die Erlösung ist das Wichtigere. Dass er uns lehrt, ist nicht das Wichtigste. Dass er uns rettet! Er ist der Erlöser, und wir sind durch ihn erlöst worden. Das ist das Entscheidende. Und das ist die Kraft unseres Glaubens.“

Jesus sei zum Vater zurückgekehrt und trete von dort „aus jeden Tag, in jedem Moment für uns ein“.

„Und das ist etwas Aktuelles. Jesus steht vor dem Vater und bietet ihm sein Leben an, er lässt ihn seine Wunden sehen, den Preis der Erlösung. Und so tritt er täglich für uns ein. Und wenn es uns einmal etwas dreckig geht, dann erinnern wir uns daran: er bittet für uns, er tritt andauernd für uns ein. So oft vergessen wir das. Beten wir also: Herr, erbarme dich meiner! Tritt für mich ein. Wenden wir uns an den Herrn und bitten wir ihn, für uns einzutreten.“

(rv 22.01.2015 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.