2015-01-14 12:47:00

Bischof Gmür beklagt „innere Mentalitätsmauer" im Heiligen Land


Die Abschottung des Gaza-Streifens muss rasch beendet werden, um die derzeitige „humanitäre Katastrophe" in dem Palästinensergebiet abzuwenden: Das hat der Basler Bischof Felix Gmür, der derzeit mit 15 Vertretern von Bischofskonferenzen aus elf Ländern an einem von Iustitia et Pax organisierten Solidaritätstreffen im Heiligen Land teilnimmt, gegenüber der schweizerischen Nachrichtenagentur kath.ch dargelegt. Weder Menschen noch Güter könnten in Gaza hinein- oder herauskommen, verdeutlichte der Bischof aus der Schweiz. Es gebe keine Freiheit oder Perspektiven, weshalb sich das Gebiet als „größtes Gefängnis der Welt" sehe.

Selbst Ziel und Motivation für den Wiederaufbau fehlten, angesichts der hohen Arbeitslosigkeit von 50 Prozent in der Gesamtbevölkerung. „Unter den jungen Christen sind es 80 Prozent", so Gmür.

Gemeinsam mit der immer „längeren und größeren" Trennmauer durch das Heilige Land wachse für die verbliebenen Christen im Land auch eine „innere Mentalitätsmauer": Sie würden mehr und mehr marginalisiert und zerrieben, „niemand in der Region - weder Israelis noch Palästinenser - will sie so recht haben, bestenfalls als Pufferzone", so der Bischof.

Anstatt zur Abwanderung gezwungen zu werden, müssten sich für die Christen vor Ort die Lebensbedingungen bessern und Voraussetzungen für eine gemeinsame Existenz von Christen, Muslimen und Juden geschaffen werden, forderte Gmür. „Dieses Heilige Land könnte ein richtig guter Ort sein, um neue politische Modelle auszuprobieren. Man sieht jetzt, dass die Modelle der Abschottung nicht funktionieren."

 

 

(kath.ch 14.01.2015 ord)








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